Mieten auf Mallorca explodieren: Einheimische leben in Wohnmobilen!

Mieten auf Mallorca explodieren: Einheimische leben in Wohnmobilen!
Die Wohnungsnot auf Mallorca entwickelt sich zu einem besorgniserregenden Phänomen, das sowohl Einheimische als auch Neuankömmlinge betrifft. Mieten steigen ins Unermessliche, und viele Menschen sehen sich gezwungen, auf alternative Wohnformen auszuweichen. Laut Joyn liegt das Durchschnittseinkommen auf der Insel bei etwa 2.000 Euro brutto, während die Mieten oft bei 1.000 Euro und mehr liegen. Palma, die Hauptstadt, ist besonders davon betroffen – einfache Unterkünfte kosten hier mehr als 900 Euro. Der Druck auf Wohnungssuchende ist enorm.
Was die Situation zusätzlich kompliziert macht, ist die steigende Anzahl an Touristen, die das Mietangebot weiter verknappen. Im Jahr 2024 strömten über 13,5 Millionen Touristen auf die Insel, was die Nachfrage nach kurzfristigen Ferienwohnungen explodieren ließ. Viele Immobilienbesitzer entscheiden sich daher, über Plattformen wie Airbnb zu vermieten, anstatt an Einheimische, die dringend eine Bleibe suchen. Die Folge sind zehntausende fehlende Unterkünfte, doch die Suche nach einem Zuhause bleibt für viele frustrierend und erfolglos.
Der Wettlauf um Wohnungen
Trotz der hohen Mieten sind die Wohnungssuchenden bereit, sogar mehr als gefordert zu bezahlen, um ein Dach über dem Kopf zu bekommen. Natalia Bueno, Vizepräsidentin des Verbands der Immobilienmakler (API), berichtet von einem ansteigenden Druck auf die Makler, da viele Vermieter dazu neigen, Vereinbarungen abzubrechen und an die Höchstbietenden zu vermieten. Die Suche nach einer Mietwohnung kann sich über Monate hinziehen, und für weniger als 1.200 Euro ist es kaum möglich, eine Wohnung mit zwei oder mehr Zimmern zu finden, wie Mallorca Magazin berichtet.
Die Situation hat auch zu einem Anstieg illegaler Siedlungen geführt. Über 1.000 Menschen leben in Bretterverschlägen ohne sanitäre Einrichtungen, und rund 40 illegale Siedlungen existieren mittlerweile um Palma. Hausbesetzungen, auch bekannt als „Okupas“, sind unter bestimmten Umständen legal, wenn Wohnungen unbewohnt sind, was zu einem weiteren Spannungsfeld zwischen Eigentümern und Mietern führt. Diese Problematik bringt auch „Desokupa“-Firmen in den Vordergrund, die Eigentümern dabei helfen, besetzte Immobilien wieder zurückzuerlangen.
Marktentwicklung und Ausblick
Auf der einen Seite profitieren Vermieter von den hohen Mietpreisen und finden in der Investition in Immobilien eine lukrative Einnahmequelle. Im Jahr 2022 betrugen die Mieteinnahmen auf den Balearen fast 1,4 Milliarden Euro, ein Anstieg von 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so Mallorca Zeitung. Auf der anderen Seite sind viele Berufstätige und Rentner, die von Mieteinnahmen leben, in einer prekären Situation. Es fehlen nicht nur Wohnungen, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung der Vermieter wird zunehmend diskutiert.
Die Behörden haben zwar ein neues Gesetz erlassen, um den angespannten Wohnungsmarkt zu entspannen, doch die Umsetzung bleibt fraglich. Über 100.000 Wohnungen stehen auf den Balearen leer, was teilweise gesetzliche Auflagen zur Folge hat. Skeptische Stimmen fragen sich, ob die Initiativen tatsächlich Wirkung zeigen werden oder ob sich die Situation noch verschärfen wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mallorca vor einem beträchtlichen Wohnungsproblem steht, das nicht nur die Lebensqualität der Einheimischen gefährdet, sondern auch Auswirkungen auf den gesamten Immobilienmarkt hat. Die Suche nach Lösungen wird weiterhin auf der politischen Agenda stehen, während viele Menschen vergeblich auf eine bezahlbare Wohnmöglichkeit hoffen.