Israels umstrittenes Auffanglager: Rettung oder Zwangsdeportation?

Israel plant ein Auffanglager für 600.000 Palästinenser im Gazastreifen, um humanitäre Hilfe und Emigration zu ermöglichen.

Israel plant ein Auffanglager für 600.000 Palästinenser im Gazastreifen, um humanitäre Hilfe und Emigration zu ermöglichen.
Israel plant ein Auffanglager für 600.000 Palästinenser im Gazastreifen, um humanitäre Hilfe und Emigration zu ermöglichen.

Israels umstrittenes Auffanglager: Rettung oder Zwangsdeportation?

Inmitten der anhaltenden Konflikte im Gazastreifen plant die israelische Regierung den Bau eines Auffanglagers für bis zu 600.000 palästinensische Flüchtlinge. Verteidigungsminister Israel Katz hat den Entschluss gefasst, eine neue „Humanitäre Stadt“ auf den Ruinen der stark beschädigten Stadt Rafah zu errichten. Diese neue Einrichtung wird während einer 60-tägigen Feuerpause entstehen, über die derzeit Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Doha laufen, wie radioenneperuhr.de berichtet.

Im Gazastreifen leben über zwei Millionen Menschen, von denen viele durch den anhaltenden Krieg obdachlos geworden sind. Aktuell sind Hunderttausende in Zelten im Gebiet von Al-Mawasi untergebracht. Die Schaffung dieser neuen „Humanitären Stadt“ soll nicht nur als Notunterkunft dienen, sondern auch das Ziel verfolgen, die Macht der islamistischen Hamas zu schwächen. Jedoch besteht bei den Plänen zur Emigration von Palästinensern, die als „freiwillig“ beschrieben werden, große Skepsis über deren tatsächlichem Charakter.

Kontroversen um ‚freiwillige‘ Emigration

Im Zusammenhang mit dem Auffanglager haben israelische Regierungsvertreter auch eine „freiwillige Emigration“ angekündigt, die durch eine neue Direktion innerhalb des Verteidigungsministeriums begleitet werden soll. Diese wird dafür zuständig sein, den „sicheren und kontrollierten Übergang“ von Gaza-Bewohnern zu organisieren. Unter anderem umfasst dies auch die Verwaltung logistisch notwendiger Maßnahmen wie Bewegungsrouten und die Bearbeitung an festgelegten Übergängen, wie das Jewish Chronicle ergänzt.

Dennoch bleibt unklar, wie viele Länder bereit sind, tatsächlich Palästinenser aufzunehmen. Trotz des Drucks vonseiten der israelischen extremen Rechten auf Emigration gibt es auch Stimmen für Zwangsdeportationen, was angesichts der sensiblen Lage im Gazastreifen besonders besorgniserregend ist.

Humanitäre Unterstützung im Gazastreifen

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiterhin alarmierend. Laut der WHO sind viele Einrichtungen, wie das Al-Schifa- und Al-Rantissi-Naser-Spital, aufgrund heftiger Kämpfe stark gefährdet. Der Mangel an Strom und medizinischen Vorräten führt dazu, dass Patienten, Neugeborene und medizinisches Personal in akuter Gefahr schweben. Die empirischen Befunde zeigen, dass die Bevölkerung in hohem Maße auf Unterstützung von Hilfswerken angewiesen ist. Wie SRF ausführlich berichtet, hat die Schweiz in dieser Krisensituation Maßnahmen zur humanitären Hilfe ergriffen, darunter Spendenaktionen und andere Unterstützungsangebote.

Organisationen wie Save the Children haben bereits Wasserflaschen und andere lebenswichtige Güter an die Bedürftigen geliefert. Die Glückskette und Caritas sind ebenfalls aktiv, um den vertriebenen Familien mit Barauszahlungen und medizinischer Versorgung unter die Arme zu greifen. Der Bundesrat hat umfassende Mittel in Höhe von 90 Millionen Franken für humanitäre Hilfe im Nahen Osten bereitgestellt, um der dramatisch verschlechterten Situation der Menschen im Gazastreifen zu begegnen.

Die Lage bleibt kritisch, und die Hilfsorganisationen sind gefordert, ihren Einsatz zu verstärken. Die Bevölkerung ruft zur Solidarität auf – denn in dieser Notsituation zählt jede Unterstützung, um das Leid der Betroffenen zu lindern.