Deutsche scheitern am Teilen: Warum jeder sein eigenes Gericht will!

Deutsche scheitern am Teilen: Warum jeder sein eigenes Gericht will!
In Deutschland gibt es eine interessante Eigenart, die viele ausländische Gäste überraschen dürfte: das Teilen von Essen in Restaurants. Besonders, wenn man die lockere Atmosphäre, die beim Genießen von Tapas oder Mezze in südeuropäischen Ländern herrscht, betrachtet, fällt auf, dass viele Deutsche lieber ihr eigenes Gericht für sich behalten. Merkur berichtet, dass dies in sozialen Medien Temperaturen erreicht, wo Vidrios parodiert werden, welche die Unbehaglichkeit beim Teilen von Speisen auf humorvolle Weise darstellen.
Die neueste Diskussion um diesen „typisch deutschen“ Trend hat auch eine soziologische Note. Die Forschung von Alexandra Sept zeigt, dass das Teilen von Gerichten in Deutschland weniger verbreitet ist als in anderen Ländern. Südeuropäer beispielsweise, wie Franzosen und Spanier, haben diese Tradition fest in ihren Essgewohnheiten verankert. Ein Blick nach Asien offenbart, dass auch dort das Teilen von Speisen üblich ist und oft Gerichte zentral auf dem Tisch platziert werden. Deutsche hingegen bestellen häufig für sich selbst, was die Eigenheit der Esskultur hierzulande unterstreicht.
Geselligkeit in der Esskultur
Doch nicht nur das Teilen von Essen sorgt für Gesprächsstoff – auch die Tischmanieren und Essgewohnheiten in Deutschland haben ihre Facetten. Besser Deutsch beschreibt die Vielfalt der deutschen Esskultur, die über Bratwurst und Sauerkraut hinausgeht. Die Tischmanieren sind geprägt von Höflichkeit und Respekt: „Guten Appetit“ vor dem Essen ist ein gängiger Brauch, und das Warten, bis alle serviert sind, zeigt Wertschätzung gegenüber den Gästen.
Die Hauptmahlzeiten sind klar strukturiert: Ein leichtes Frühstück, ein herzhaftes Mittagessen als Hauptmahlzeit und ein oft kaltes Abendessen. Dazu gehört auch die Tradition von Kaffee und Kuchen am Nachmittag, ein beliebtes Ritual, um Zeit mit den Lieben zu verbringen. Diese Bräuche sind nicht nur regional unterschiedlich, sondern hinterlassen auch einen tiefen Eindruck auf die Esskultur in Deutschland.
Ein Blick hinter die Kulissen
Die gegenwärtige Tendenz zeigt, dass die Esskultur in Deutschland im Wandel begriffen ist. Rezepte und Tipps warnt vor einem Rückgang traditioneller Essgewohnheiten – immer mehr Menschen greifen zu Fastfood oder Fertiggerichten. Ein schöner Tisch, gut gedeckt mit Servietten, Besteck und vielleicht einer Kerze, wird manchmal vernachlässigt, obwohl er auch einen wichtigen Teil der Esskultur ausmacht.
Auch wenn Modetrends wie der Rückgang der Hausmannskost und der Übergang zu schnellem Essen da sind, bleibt das Bewusstsein für Tischmanieren und die Wertschätzung von gemeinsamem Essen hoch. Ein guter Tipp für die nächste Dinner-Einladung oder einen Auslandsaufenthalt: Über die Tischsitten des jeweiligen Landes Bescheid wissen. So kann man Missverständnisse vermeiden und fröhliche Stunden beim Speisen genießen.