Klimaneutrale Wärmeversorgung: Euskirchen startet große Wärmewende!

Klimaneutrale Wärmeversorgung: Euskirchen startet große Wärmewende!
Ein frischer Wind weht in der Wärmeversorgung des Kreises Euskirchen: Die kommunale Wärmeplanung (KWP) nimmt Formen an, um die Region auf den richtigen Kurs in Richtung einer klimaneutralen Zukunft zu bringen. Zukünftig soll die Wärmeversorgung ohne fossile Energieträger bis spätestens 2045 realisiert werden, wie ksta.de berichtet. Ilona Schäfer, Pressesprecherin von e-regio, hebt die Notwendigkeit hervor, das Energiesystem grundlegend umzubauen.
Um dabei zu helfen, hat e-regio Strategien für die verschiedenen Kommunen im Kreis Euskirchen entwickelt. Geplant ist zudem die Gründung der Genossenschaft „Energiewende Rhein-Eifel“. Diese soll als Koordinierungsstelle agieren, dabei jedoch selbst keine Dienstleistungen anbieten. Der Vorteil dieser Genossenschaft liegt in der Bündelung von Ressourcen, der Nutzung von Synergien und dem Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern.
Zusammenarbeit im Fokus
Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg dieser Maßnahmen ist die interkommunale Zusammenarbeit, die auf der jüngsten Netzwerkveranstaltung „Energie Dialog“ geprägt wurde. Hier zeigte sich der Wunsch nach einem gemeinsamen Vorgehen zur Umsetzung der Wärmepläne, die noch in diesem Jahr im Rat von Zülpich vorgestellt werden sollen.
Wichtig ist auch, dass die KWP den Bürgerinnen und Bürgern umfassende Informationen zu den zukünftigen Energieträgern und Heizoptionen an die Hand gibt. Denn gerade in Privathaushalten haben Heizung und Warmwasser einen bedeutenden Anteil von etwa 85 % am gesamten Energieverbrauch. Daher zeigt der Wärmeplan auf, welche klimaneutralen Wärmequellen lokal zur Verfügung stehen.
Innovationen für die Zukunft
Die Entwicklungen rund um die KWP fügen sich nahtlos in den bundesweiten Trend zur Dekarbonisierung, der ebenfalls von einem Kessel an Herausforderungen geprägt ist. Laut umweltbundesamt.de verursacht der Betrieb von Gebäuden in Deutschland rund 35 % des Endenergieverbrauchs und 30 % der CO₂-Emissionen. Deshalb ist eine nachhaltige, treibhausgasneutrale Wärmeversorgung entscheidend für die Reduktion schädlicher Emissionen.
Der Prozess der kommunalen Wärmeplanung umfasst mehrere Schritte, beginnend mit der Erfassung des Ist-Zustandes bis hin zur Entwicklung und Umsetzung von Lösungen, die kontinuierlich überwacht werden. Nur so lässt sich die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung erhöhen und eine effiziente, umweltfreundliche Wärmeversorgung erzielen, berichtet das Fraunhofer-Institut.
In Euskirchen ist bereits einiges in Bewegung: Fast 18.000 Wärmeerzeuger sind im Einsatz, wobei 37 % davon unter zehn Jahre alt und 12 % über 30 Jahre alt sind. Vor drei Jahren belief sich der jährliche Wärmebedarf auf 707 Gigawattstunden. Die ersten Wärmepläne für die Kommunen sind erstellt, und die Umsetzungsarbeit hat bereits begonnen.
Die Bevölkerung wird aktiv in den Prozess miteinbezogen, wie ein kürzlich durchgeführter Bürgerworkshop in Euskirchen zeigt. Hier wird nicht nur informiert, sondern auch auf konkrete Fragen geantwortet. Das Ziel ist klar: Die Region soll bis 2045 klimaneutral werden – ein großes Vorhaben, das jedoch auf einem soliden Fundament der Zusammenarbeit und innovativen Ansätzen basiert.