Klimawandel: Fast die Hälfte der Tuvaluer will nach Australien fliehen!

Fast die Hälfte der Tuvaluer beantragt ein Visum für Australien, während der Klimawandel ihre Heimat bedroht.

Fast die Hälfte der Tuvaluer beantragt ein Visum für Australien, während der Klimawandel ihre Heimat bedroht.
Fast die Hälfte der Tuvaluer beantragt ein Visum für Australien, während der Klimawandel ihre Heimat bedroht.

Klimawandel: Fast die Hälfte der Tuvaluer will nach Australien fliehen!

Fast die Hälfte der Bürger von Tuvalu hat in letzter Zeit einen Antrag auf ein Visum für die Einwanderung nach Australien gestellt. Laut Radio Euskirchen haben sich bereits 5.157 von rund 10.600 Einwohnern für das weltweit erste Klimavisum beworben. Dieses Angebot der australischen Regierung ermöglicht es den von den Folgen des Klimawandels betroffenen Tuvalern, ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in Australien zu erhalten. Die Antragsformulare wurden Mitte Juni 2023 online bereitgestellt.

Der Südpazifische Inselstaat Tuvalu steht durch den ansteigenden Meeresspiegel vor enormen Herausforderungen. Wissenschaftler warnen, dass das Land innerhalb der nächsten Jahrzehnte weitgehend überschwemmt sein könnte. Bereits in 35 Jahren könnte die gesamte Hauptstadt Funafuti, wo die Hälfte der Bevölkerung lebt, unter Wasser stehen. Diese Besorgnis wird durch die Prognose untermauert, dass bis 2100 rund 95 Prozent des Landes bei Hochwasser untergehen könnten.

Das Klimavisum und die Folgen

Auch im Rahmen eines im November 2023 unterzeichneten Abkommens zwischen Australien und der Falepili-Union sollen jährlich 280 Tuvaluer ein Visum erhalten. Deutsche Welle berichtet, dass die Vergabeplätze ab dem 25. Juli 2023 durch ein Zufallsverfahren vergeben werden. Dieses Programm zielt auf Personen ab, die keine anderen Einwanderungsmöglichkeiten haben, wie etwa Neuseeland-Pässe.

Die Reisefreiheit, die den Tuvaluern gewährt wird, ist besonders hervorzuheben. Den Bewohnern wird ermöglicht, ohne besondere Erlaubnis zwischen Australien und Tuvalu zu reisen, was eine erhebliche Erleichterung darstellt. Viele Torvaler sehen dies als Chance, ihre Identität und Souveränität zu bewahren, selbst wenn sie ihr Heimatland aufgrund äußerer Umstände verlassen müssen.

Ein Blick in die Zukunft

Der Meeresspiegel im Südpazifik steigt schneller als anderswo auf der Welt, was für die Tuvaluer äußerst dramatisch ist. UNICEF weist darauf hin, dass Tuvalu möglicherweise das erste Land sein wird, das aufgrund des Klimawandels unbewohnbar wird. Diese Entwicklungen betreffen nicht nur Tuvalu, sondern auch andere Inselstaaten wie die Malediven und Kiribati, die ebenfalls vor ähnlichen Bedrohungen stehen.

Für die Jugendlichen, die 70 Prozent der Bevölkerung von Tuvalu ausmachen, stellt sich die Frage, wie ihre Zukunft aussehen wird, wenn ihre Heimat durch Naturkatastrophen und den Klimawandel bedroht ist. Bildung und Arbeit in Australien könnten eine Lösung sein, allerdings ist es wichtig, dass der Wert ihrer Herkunft und ihrer Kultur nicht verloren geht. Das Abkommen mit Australien wird als sicherer Weg gesehen, diese Herausforderungen zu meistern, mit Stadien zur Klimamobilität und Anpassung.

Mit den neuen Regelungen wird ein neues Kapitel in der Geschichte der Klimamigration aufgeschlagen, das auch einen Lichtblick für viele Tuvaluer darstellen könnte, die trotz großer Schwierigkeiten Hoffnung auf ein neues Leben in Australien haben.