NRW geht gegen Influencer vor: 300 Millionen Euro Steuerschaden entdeckt!
Die NRW-Finanzverwaltung informiert Influencer über steuerliche Pflichten und geht gegen Steuerhinterziehung vor.

NRW geht gegen Influencer vor: 300 Millionen Euro Steuerschaden entdeckt!
Die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen hat kürzlich eine neue Internetseite speziell für Influencer ins Leben gerufen, die praxisnahe Hinweise zu steuerlich relevanten Themen bietet. Dies wurde von Radioguetersloh.de berichtet. Ziel dieser Seite ist es, nicht nur etablierte Content Creator zu unterstützen, sondern auch den vielen Neulingen, die über soziale Medien ihr Geld verdienen, Hilfestellung zu leisten. NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk hebt die Bedeutung der Influencer-Branche hervor und betont die Notwendigkeit, rechtliche Klarheit zu schaffen.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Aktuell sind rund 6.000 Datensätze von Influencern im Visier der Steuerfahndung, und der mutmaßliche Steuerschaden wird auf etwa 300 Millionen Euro geschätzt. Viele der betroffenen Influencer haben, so die Ermittler, keine deutsche Steuernummer und haben demnach ihre Einnahmen nicht ordnungsgemäß versteuert. Dies hat Kriterien aufgeworfen, welche die Steuerfahndung in NRW in den letzten Monaten engmaschig beobachtet hat, wie Jura.cc berichtet.
Ein Blick auf die Einnahmen
Die neue Webseite der Finanzverwaltung listet eine Reihe von Einnahmearten auf, die für Influencer steuerlich relevant sind. Dazu zählen nicht nur finanzielle Vergütungen, sondern auch Sachleistungen wie kostenlose Produkte, Geschenke und Gutscheine, die im Rahmen ihrer Tätigkeit angeboten werden. Hierzu gehören unter anderem:
- Sponsorings und Produktplatzierungen
- Affiliate-Links oder Rabattcodes
- Verkauf von Merchandise
- Coaching und Onlinekurse
- Spenden und Fan-Geschenke
- Preise aus Gaming-Turnieren
Alle Einnahmen, die aus diesen Tätigkeiten resultieren, sind steuerpflichtig. Die Finanzverwaltung ermutigt die Influencer, sich rechtzeitig über ihre steuerlichen Verpflichtungen zu informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Ermittlungen im Fokus
Diese neue Initiative kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, denn die Steuerfahndung in NRW hat bereits etwa 200 Strafverfahren gegen Influencer eingeleitet, die im Verdacht stehen, ihre steuerlichen Verpflichtungen zu missachten. In den meisten dieser Fälle geht es um hinterzogene Beträge im fünfstelligen Bereich. Ein wichtiges Detail: Die Ermittler konzentrieren sich vor allem auf die professionellen Influencer, welche monatlich teilweise fünfstellige Beträge verdienen, aber keine Steuernummer besitzen. Es ist bekannt, dass einige beliebte Influencer sogar ins Ausland ausweichen, beispielsweise nach Dubai, um dem deutschen Steuersystem zu entkommen, was die Ermittlungen zusätzlich verkompliziert, wie Finanzamt NRW hinzufügt.
Die Behörde hat spezielle Methoden entwickelt, um die Werbeeinnahmen der Influencer nachzuverfolgen und geht entschieden gegen Steuerhinterziehung vor. Wiederholungstäter müssen mit strengen Konsequenzen rechnen. Es ist also ratsam, sich um eine saubere Buchführung zu kümmern und möglicherweise rechtlichen Rat einzuholen. Denn die Risiken sind hoch, und die Strafen für Steuerhinterziehung können empfindlich sein. Selbstanzeigen, die vor der Entdeckung erfolgen, könnten in manchen Fällen strafbefreiend wirken, jedoch ist dies gut abzuwägen.
Insgesamt zeigt der Steuer-Skandal in NRW, dass die steuerlichen Pflichten der Influencer nicht zu vernachlässigen sind. Wer in der digitalen Welt erfolgreich sein möchte, sollte auch ein gutes Händchen für seine steuerlichen Angelegenheiten entwickeln, um Strafen zu vermeiden und die eigene Karriere auf sicheren Boden zu stellen.