Prozess um Lkw-Chaosfahrt: Neue Verhandlung nach schweren Unfällen!

Prozess um Lkw-Chaosfahrt in Hagen beginnt neu. Erkrankung eines Schöffen zwingt zu Wiederholung der Verhandlung.

Prozess um Lkw-Chaosfahrt in Hagen beginnt neu. Erkrankung eines Schöffen zwingt zu Wiederholung der Verhandlung.
Prozess um Lkw-Chaosfahrt in Hagen beginnt neu. Erkrankung eines Schöffen zwingt zu Wiederholung der Verhandlung.

Prozess um Lkw-Chaosfahrt: Neue Verhandlung nach schweren Unfällen!

Der Prozess um die Lkw-Chaosfahrt, die im November 2024 auf den Autobahnen A1 und A46 zahlreiche Unfälle verursachte, muss neu aufgerollt werden. Heute, am 4. Juli 2025, wurde bekanntgegeben, dass eine der Schöffen erkrankt ist und ersetzt werden muss. Daher müssen alle Inhalte der ersten Verhandlungstage wieder präsentiert werden, damit alle Richter und Schöffen die Möglichkeit haben, den Zeugen Fragen zu stellen, wie WDR berichtet.

Der Fall dreht sich um einen 30-jährigen polnischen Lkw-Fahrer, der am besagten Samstag über 60 Kilometer in Schlangenlinien fuhr und dabei rund 50 Fahrzeuge rammte. Insgesamt wurden 23 Menschen verletzt. Der Vorwurf lautet auf versuchten Mord, da der Fahrer während seiner rasanten Fahrt unter dem Einfluss von Alkohol und Cannabis gestanden haben soll. Die Anklage stützt sich nicht nur auf die Schwere der Tat, sondern auch auf das psychiatrische Gutachten, das besagt, dass der Fahrer schuldunfähig ist.

Die psychologischen Hintergründe

Der Prozess ist nicht nur ein juristisches, sondern auch ein psychologisches Dilemma. Der Beschuldigte leidet an schweren Wahnvorstellungen, die seine Wahrnehmung und Handlungen stark beeinflussen. Diese psychischen Erkrankungen sind in der Verkehrsunfallforschung ein oft vernachlässigtes Thema. Laut einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen haben viele Unfallopfer mit langfristigen psychischen Folgen zu kämpfen, die nicht nur körperliche, sondern auch psychische Beschwerden nach sich ziehen können, wie in einem Bericht auf BASt beschrieben wird.

Die Studie hat gezeigt, dass fast ein Drittel der Befragten direkt nach einem schweren Verkehrsunfall Angstsymptome zeigt, wobei sich dieser Zustand auch nach einem Jahr noch hält. Etwa 25 Prozent leiden unter ernsthaften psychischen Beschwerden, die oft dauerhaft sind. In diesem Kontext könnte die Frage der Unterbringung des Angeklagten in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik eine entscheidende Rolle im Prozessverlauf spielen.

Ein Blick nach vorne

Die Vergangenheitsbewältigung wird umfassend von den Gerichten behandelt, während die Verhandlungstage bis August anberaumt sind. Die Staatsanwaltschaft verfolgt den Ansatz, dass aufgrund der psychischen Erkrankung eine andere Form der rechtlichen Verantwortung gelten könnte. Ein Fall, der nicht nur die Justiz beschäftigt, sondern auch Fragen zum Umgang mit psychischen Erkrankungen aufwirft. Wir dürfen gespannt sein, wie sich der Prozess entwickeln wird und welche Lehren daraus gezogen werden können.

Weitere Informationen zu diesem Thema sind in der WDR 2 Lokalzeit am 4. Juli 2025 um 06:31 Uhr zu finden.