50.000 Aale für den Artenschutz: Besatzaktion in Hamm gestartet!

In Hamm wurden 50.000 junge Aale zur Stärkung des Bestands in der Lippe ausgesetzt, unterstützt von lokalen Initiativen und Spenden.

In Hamm wurden 50.000 junge Aale zur Stärkung des Bestands in der Lippe ausgesetzt, unterstützt von lokalen Initiativen und Spenden.
In Hamm wurden 50.000 junge Aale zur Stärkung des Bestands in der Lippe ausgesetzt, unterstützt von lokalen Initiativen und Spenden.

50.000 Aale für den Artenschutz: Besatzaktion in Hamm gestartet!

In Hamm heißt es wieder „Aale rein!“: Heute wurden 50.000 junge Aale in die Lippe ausgesetzt, um die Bestände nachhaltig zu stabilisieren. Es handelt sich bereits um die dritte Besatzaktion in dieser Region. Organisiert wurde das Event von der Initiative zur Förderung des Europäischen Aals e.V. (IFEA/ESF) in Zusammenarbeit mit dem Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V. Diese Jungen Aale, auch „Farmaale“ genannt, haben eine Größe von etwa 15 cm und wiegen bis zu 10 Gramm. Ihre Reise beginnt in Nordfrankreich, wo sie in einer zertifizierten Aufzucht auf ihre Rückkehr in die heimischen Gewässer vorbereitet werden. Laut wa.de zeigt sich das Projekt als ein langfristiger Spielplan, dessen Früchte erst in 15 bis 20 Jahren geerntet werden können.

Die Besatzaktion ist nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung Artenschutz, sondern auch eine Maßnahme, die Angler zunehmend ernst nehmen. Es ist von höchster Bedeutung, dass die Jungfische sich vor ihren natürlichen Feinden schützen und später invasive Arten wie Grundeln und nicht heimische Flusskrebse dezimieren können. Unterstützung kam durch Spenden des Lippeverbands, der Sparkasse Hamm sowie von diversen Angelvereinen und Fischereigenossenschaften. Insgesamt beliefen sich die Kosten dieser Aktion auf rund 15.000 Euro.

Ein Problem namens Wanderfisch

„Die Aale sind Schwierigkeiten gewöhnt“, sagt Oberbürgermeister Marc Herter. Die Wanderfische sehen sich jeder Menge menschlicher Hindernisse gegenüber, die ihren Weg zu den Laichplätzen erschweren. Herter setzt sich stark für den Abbruch des umstrittenen Wehres in Werne-Stockum ein, um den Aalen ihren Weg zu erleichtern. Ein entsprechender Antrag ist bereits beim Lippeverband gestellt worden und ein Prüfverfahren läuft derzeit bei der Bezirksregierung Arnsberg.

Weltweit ist der Europäische Aal auf der Roten Liste gefährdeter Arten und diverse Faktoren führen zu ihrem Rückgang: übermäßiger Fischfang, Wasserkraftwerke, veränderte Lebensräume und sogar Krankheiten schmälern die Bestände. Im Jahr 2023 wurden die Wanderungen der Aale zu ihren Laichgründen in der Sargassosee per Satellit überwacht, um mehr über deren Lebensweise zu erfahren. Vattenfall hat im Zusammenhang dazu ein Projekt gestartet, das unter anderem den Transport von mehr als 130.000 Aalen per „Eels on Wheels“ dokumentiert. Jene Aale legen bis zu 7.000 Kilometer zurück, bevor sie ihre Laichplätze erreichen.

Nachhaltigkeit im Blick

Um den Aalbeständen weiterhin auf die Sprünge zu helfen, wird das europäische Datenerhebungsprogramm (DCF) durchgeführt. Hierbei wird die Quantifizierung der Bestände in deutschen Flüssen im Fokus stehen, stets unterstützt durch Kooperationen mit anderen Forschungsinstitutionen. Ziel ist es, organische Schadstoffe, Schwermetalle und andere Belastungen zu analysieren, um effektive Managementmaßnahmen abzuleiten. Reliabilität ist das A und O, wenn es um das Überleben der Aale geht, und jeder Schritt zählt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bestände entwickeln, denn der Weg zu gesundem Fischreichtum ist lang und komplex. Aber mit vereinten Kräften und dem richtigen Ansatz, ist die Hoffnung auf eine Rückkehr der Aale in den heimischen Gewässern stark.