Fahrradfahren in Deutschland: Jede zweite Person fühlt sich unsicher!

Fahrradfahren in Deutschland: Jede zweite Person fühlt sich unsicher!
In Köln und anderen deutschen Großstädten zeigt eine aktuelle Befragung, dass sich die Radfahrer:innen zwar über einige Verbesserungen freuen, die Sicherheitsbedenken jedoch weiterhin groß sind. Laut der LippeWelle berichten über zwei Drittel der befragten Radfahrenden, dass sie sich im Straßenverkehr unsicher fühlen. Rund 70 Prozent gaben in der Umfrage an, sich auf ihrem Drahtesel eher „gefährdet“ als „sicher“ zu fühlen.
Die Ergebnisse stammen aus dem Fahrradklima-Test, der von September bis November 2024 durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 184.500 Fragebögen für 1.047 Orte ausgewertet. Das zeigt deutlich, dass es in Deutschland noch einiges zu tun gibt, um das Radfahren sicherer zu machen. Kritische Punkte sind vor allem zu schmale oder zugeparkte Radwege sowie das enge Überholen durch Autos.
Sicherheitsbedenken im Fokus
ADFC-Bundesvorsitzender Frank Masurat betont, dass diese Sicherheitsprobleme ernst genommen werden müssen. Besonders auffällig ist, dass in vielen Städten Verbesserungen sichtbar sind, doch die subjektive Wahrnehmung der Radfahrenden bleibt kritisch. Städte wie Berlin, Düsseldorf und Essen erhielten sogar schlechtere Bewertungen als im Jahr 2022, was auf eine schleppende Radförderung hindeutet.
Im Gegensatz dazu finden sich in Städten wie Frankfurt am Main positive Entwicklungen, wo die Verkehrsplanung gezielt die Radinfrastruktur verbessert hat. Die beste Bewertung in dieser Kategorie erhielt Frankfurt mit einer Note von 3,49 auf einer Skala von 1 bis 6.
Positive Impulse durch Radverkehrsplanung
Der Fahrradklima-Test 2022, der im Jahr 2024 sein elftes Mal stattfand, zeigt, dass die Förderung des Radverkehrs in Metropolen das Fahrradklima tatsächlich verbessert. In der Umfrage warf jeder Teilnehmer einen Blick auf die Fahrradfreundlichkeit in seiner Stadt und konnte so wertvolle Rückmeldungen zur Verkehrsgestaltung geben. Es ist eine der größten Befragungen dieser Art weltweit, und die Ergebnisse sollen nicht nur zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen, sondern auch den Verantwortlichen Aufschluss über die Zufriedenheit der Radfahrenden geben. Diese Informationen sind für Verkehrsplaner und politische Entscheidungsträger von Bedeutung, um gezielt Handlungsbedarf zu identifizieren und Prioritäten zu setzen.
Der ADFC rät bei der Verkehrsplanung unbedingt dazu, auch gelebte Erfahrungen der Radfahrenden in den Prozes einzubeziehen. Die Gesellschaft wird zudem für die Situation sensibilisiert, und es wird erhofft, dass die Politik die nötigen Schritte einleitet, um das Radfahren in urbanen Räumen sicherer und angenehmer zu gestalten.
Fahrradfahren ausbauen und sicherer machen
Die Zahlen sind besorgniserregend: Im Jahr 2022 sind in Deutschland 441 Radfahrer:innen tragisch verunglückt, was einem Anstieg von 11 % seit 2014 entspricht. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist ein flächendeckender Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur unverzichtbar. Der ADFC fordert mehr Kontrollen falsch parkender Autos und eine allgemein erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber den Bedürfnissen der Radfahrenden.
Zusammenfassend braucht es in Köln, Hannover und anderen Großstädten ein gutes Händchen beim Ausbau der Radwege und der Sicherheit der Radfahrer:innen, um den Trend des zunehmenden Verkehrs und der Unfälle zu stoppen. Der Wille zur Veränderung ist da – die Umsetzung ist gefordert!