Hamm wechselt aufs Tempo: Einzelhändler erwarten baldige Klienten-Rückkehr!

Andreas Dellwig und Matthias Grabitz diskutieren die Auswirkungen der Baustellen auf den Einzelhandel in Hamm und blicken optimistisch auf bevorstehende Verbesserungen.

Andreas Dellwig und Matthias Grabitz diskutieren die Auswirkungen der Baustellen auf den Einzelhandel in Hamm und blicken optimistisch auf bevorstehende Verbesserungen.
Andreas Dellwig und Matthias Grabitz diskutieren die Auswirkungen der Baustellen auf den Einzelhandel in Hamm und blicken optimistisch auf bevorstehende Verbesserungen.

Hamm wechselt aufs Tempo: Einzelhändler erwarten baldige Klienten-Rückkehr!

Die Innenstadt von Hamm steht aktuell im Fokus der Diskussionen rund um die anhaltenden Baustellen. Insbesondere die Bauarbeiten am Verkehrsknotenpunkt Westentor werden von den Einzelhändlern als existenzbedrohend wahrgenommen. Andreas Dellwig, Geschäftsführer von Lederwaren Dellwig, äußert sich besorgt über die negativen Auswirkungen der Baustellen auf die Fußgängerzone, da diese die Kundenfrequenz erheblich beeinträchtigen. Die momentane Verkehrslage ist durch Umleitungen und Einbahnstraßen unübersichtlich, was den Zugang zur Stadt erschwert. Laut Lippewelle litten die Händler in der gesamten Innenstadt unter einem Umsatzrückgang von bis zu 20 Prozent, was große finanzielle Engpässe nach sich zieht. Trotz dieser düsteren Lage gibt es auch Lichtblicke.

Matthias Grabitz, Sprecher des Beirats Einzelhandel, bleibt optimistisch und hofft auf eine baldige Besserung der Situation. Die Goethestraße soll Anfang August 2025 wieder befahrbar sein, und das Westentor könnte in vier Wochen für Fußgänger zugänglich werden. Grabitz ist überzeugt, dass mit der Aufhebung der Umleitungen auch die Kunden in die Innenstadt zurückkehren werden, was eine wichtige Voraussetzung für die Erholung der Einzelhändler darstellt. Ein weiterer Lichtblick ist der Umbau von Rossmann, den Grabitz als positives Zeichen für den Standort wertet.

Wie geht es weiter in der Innenstadt?

Doch nicht nur die gegenwärtigen Baustellen sind ein Thema. Grabitz zeigt sich zuversichtlich, dass die Schaffung qualitativ hochwertiger Wohnräume im Heinemann-Quartier und an der neuen Bahnhofstraße mittelfristig zur Verbesserung der Innenstadt beitragen wird. Hierbei gilt es jedoch, in der Stadtplanung aktiv zu bleiben und bisherige Versäumnisse, wie eine klare Wegeführung zwischen Allee-Center und Weststraße, anzugehen, die seit fünf Jahren bestehen. Die Herausforderungen für die Einzelhändler sind allerdings nicht nur lokal begrenzt.

Die gesamte Einzelhandelslandschaft in Deutschland sieht sich derzeit mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Laut Xpert.digital führt die Kaufzurückhaltung von 66 Prozent der Verbraucher, vermehrt durch Unsicherheiten und steigende Lebenshaltungskosten, dazu, dass viele Einzelhändler sich um ihre Existenz Sorgen machen müssen. Auch die steigenden Energiekosten und die damit verbundenen Preisentwicklungen sollten nicht unterschätzt werden.

Um sich gegen die gegenwärtigen Schwierigkeiten zu wappnen, empfiehlt sich die Einführung innovativer Konzepte wie Treueprogramme, die durch den Einsatz von Big Data personalisiert werden können. Ein flexibles Geschäftsmodell könnte zudem dazu beitragen, die Attraktivität der Innenstädte zu steigern. Im Kampf gegen den Attraktivitätsverlust, der durch den Online-Handel verstärkt wird, sind kreative Lösungen gefragt, welche die Verbindung von Online- und Offline-Angeboten fördern.

Obwohl die Stadtplanung in Hamm die Probleme erkannt hat und sich bemüht, Lösungen zu finden, gibt es noch viel zu tun. Eine ganzheitliche Sichtweise und enge Kooperationen mit lokalen Behörden sind entscheidend, um die Innenstadt für Einzelhändler und Kunden gleichermaßen wieder attraktiv zu gestalten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Hoffnung auf Besserung gerechtfertigt ist – die Zeichen stehen auf Neubeginn.