Hammer Parteien starten digitalen Wahlkampf: Wer hat die Nase vorn?

Die Parteien in Hamm bereiten sich online auf die Kommunalwahl am 14. September 2025 vor, nutzen Social Media und Microtargeting.

Die Parteien in Hamm bereiten sich online auf die Kommunalwahl am 14. September 2025 vor, nutzen Social Media und Microtargeting.
Die Parteien in Hamm bereiten sich online auf die Kommunalwahl am 14. September 2025 vor, nutzen Social Media und Microtargeting.

Hammer Parteien starten digitalen Wahlkampf: Wer hat die Nase vorn?

Mit der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl am 14. September 2025 stehen die Zeichen auf Wahlkampf. Die Parteien in Hamm bereiten sich bereits intensiv im Internet und den sozialen Medien vor, um ihre Botschaften an die Wähler zu bringen. Während die Wahlplakate traditionell erst im August veröffentlicht werden, sind die digitalen Inhalte schon jetzt in vollem Gange. wa.de berichtet, dass die verschiedenen Parteien unterschiedliche Strategien verfolgen, um sich der Wählerschaft zu präsentieren.

Der CDU-Kandidat Jochen Dornseifer hat sich bereits eine beachtliche Anzahl an Anhängern aufgebaut, mit 3.483 Followern auf Facebook, 830 auf TikTok und 466 auf Instagram. Doch nicht alles läuft rund: Dornseifer hatte Schwierigkeiten mit dem Urheberrecht, als er die beliebte Kinderbuchfigur Conni für seine Wahlkampagne nutzen wollte. Seine Beiträge thematisieren nicht nur das CDU-Wahlprogramm, sondern auch persönliche Interessen wie Pferde und Schützenfeste.

Der digitale Auftritt der Mitbewerber

Im Vergleich dazu nutzt der amtierende Oberbürgermeister Marc Herter von der SPD seinen Amtsbonus geschickt aus. Mit 9.252 Followern auf Facebook und 5.597 auf Instagram hält er die Wähler mit regelmäßigen Updates zu städtischen Projekten und Veranstaltungen bei Laune. Die AfD, die bei den jungen Wählerinnen und Wählern punkten möchte, wird von Pierre Jung vertreten, der den größten Online-Einfluss im Kommunalwahlkampf hat. Fast 14.000 Follower auf TikTok, zusätzlich 5.024 auf Facebook und 566 auf Instagram sind Beleg für seine Reichweite. Jung setzt auf dramatische visuelle Elemente in seinen Beiträgen, um Emotionen zu wecken.

Der Tagesspiegel hebt hervor, dass die Nutzung von gezielter Werbung und Microtargeting für die Parteien eine große Rolle spielt. Insbesondere der DSA, der 2024 in Kraft tritt, fordert mehr Transparenz in der politischen Werbung. Parteien nutzen mittlerweile dynamische Werbung, die für unterschiedliche Zielgruppen optimiert ist, und besetzen gezielt Themen wie Wirtschaft, Sicherheit und Migration. Währenddessen benötigt die Linke, die auf etwa 1.000 Facebook-Follower kommt und deren letzter Beitrag von 2022 stammt, frische Ideen zur Verbesserung ihrer Online-Präsenz. Sefika Minte von der Linken möchte die Aktivitäten mit Unterstützung von Fachleuten revitalisieren.

Der ehrlichkeitsgetriebene Wahlkampf

Und wie sieht es bei den Grünen aus? Sie haben sich ebenfalls auf die digitale Schiene begeben, ganz besonders durch den Einsatz von Bewegtbildern und dem Charisma von Robert Habeck. Laut Politikanalyst Martin Fuchs wird der aktuelle Wahlkampf als einer der intensivsten in der Geschichte der Bundestagswahl beschrieben, mit einem hohen Anteil digitaler Strategien. Die Grünen investierten zwischen Januar und Februar mehr in Online-Werbung als die FDP, die unter Christian Lindner bemerkenswerte Summen für ihre Social-Media-Kampagnen ausgibt.

Ein weiteres Thema, das zur Diskussion steht, ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Werbestrategie der Parteien. Der Tagesspiegel berichtet, dass dies Risiken birgt, da verschiedene Zielgruppen unterschiedliche Wahlversprechen erhalten können. Diese Microtargeting-Strategien und die Nutzung von verführerischen Inhalten, oft ohne vollständige Kennzeichnung, könnten zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen. In einem Umfeld, in dem 58% der Deutschen soziale Medien nutzen, sind diese Taktiken zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Wahlkampfs geworden.

So zeigen die Vorbereitungen der Parteien in Hamm, dass sich der Wahlkampf zunehmend digitalisiert und jede Stimme zählt. Die Frage, wie viel Wahlkampf im Internet ausgefochten wird, bleibt spannend, während die Wahl bei jedem von uns ein Stück näher rückt.