Interaktive Ausstellung in Hamm: Erinnern und Zivilcourage zeigen!

Entdecken Sie die interaktive Ausstellung in Hamm, die NS-Verfolgung und Geschichte jüdischer Familien thematisiert. Besuch bis 11. Januar.

Entdecken Sie die interaktive Ausstellung in Hamm, die NS-Verfolgung und Geschichte jüdischer Familien thematisiert. Besuch bis 11. Januar.
Entdecken Sie die interaktive Ausstellung in Hamm, die NS-Verfolgung und Geschichte jüdischer Familien thematisiert. Besuch bis 11. Januar.

Interaktive Ausstellung in Hamm: Erinnern und Zivilcourage zeigen!

In Hamm, unweit von Köln, öffnete vor kurzem eine interaktive Wanderausstellung, die die Kindheit und die Verfolgung von Holocaust-Überlebenden thematisiert. Sie trägt den Titel „Zweitzeug:innen“ und ist bis zum 11. Januar zu sehen. Diese Ausstellung bringt den Besuchern die bewegenden Schicksale einer jüdischen Familie näher, deren Geschichte sorgfältig von der Stolperstein-AG der Friedensschule recherchiert wurde. Die Veranstalter legen großen Wert darauf, die dargestellten Geschichten im historischen Kontext einzuordnen, insbesondere im Hinblick auf den langjährigen Antisemitismus, der in Deutschland zur NS-Verfolgung führte. Dabei wird auch gezeigt, wie Zivilgesellschaft aktiv gegen Diskriminierung vorgehen kann, wie der WDR berichtet.

Doch was erlebten die Menschen damals wirklich? Die nationalsozialistische Verfolgung begann bereits mit dem Machtantritt der NSDAP 1933. Ab diesem Jahr wurde die Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung systematisch verstärkt. Antisemitische Publikationen, wie etwa „Der Stürmer“, prägten das öffentliche Bild. Der Höhepunkt dieser Gräueltaten fand im November 1938 statt, als bei den Pogromen über 1.400 Synagogen sowie zahlreiche jüdische Bethäuser in Brand gesteckt wurden und viele Menschen ihr Leben verloren. Ab 1941 setzte die nationalsozialistische Führung die angekündigte „Vernichtung der Juden“ konkret um, was zur Ermordung von schätzungsweise 5,7 Millionen Menschen führte, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.

Der Überlebensweg eines Zeugens

Ein eindrucksvolles Beispiel eines Überlebenden ist Thomas Buergenthal, geboren am 11. Mai 1934 in der Slowakei. Er wurde, wie viele andere, Opfer der systematischen Verfolgung und erlebte die grausamen Bedingungen im Konzentrationslager Auschwitz und den Todesmarsch dorthin. Januar 1945 war geprägt von schrecklichen Befehlen: Lagerinsassen mussten sich in der Kälte aufstellen, bevor sie durch das Haupttor gejagt wurden. Der Marsch nach Gleiwitz, etwa 70 Kilometer entfernt, führte durch Schnee und Eis, und viele Menschen konnten nicht weitergehen. Die Erlebnisse Buergenthals zeigen, wie grausam der Alltag im Konzentrationslager war und wie einfach das Leben der Menschen erschüttert werden konnte. Einige von ihnen, die den Marsch nicht überstanden, wurden ohne Gnade erschossen, wie auf den Webseiten zur jüdischen Verfolgung dokumentiert.

Besonders tragisch ist die Tatsache, dass die Bewohner der Dörfer, durch die der ungeheuerliche Zug der Überlebenden marschierte, nicht selten wegschauten oder sie gar beschimpften. Aber auch während der Fahrt im überfüllten Waggon erlebten die Insassen Hunger und Kälte, während sie durch die Tschechoslowakei transportiert wurden. Nach über zehn Tagen hinter extremen Bedingungen erreichten sie schließlich das Konzentrationslager Sachsenhausen, das mit der schockierenden Inschrift „Arbeit macht frei“ überschrieben war.

Mit der Wanderausstellung „Zweitzeug:innen“ wird nun ein wichtiger Teil dieser Geschichte gewürdigt. Es ist eine Einladung an alle, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und die Stimme der Überlebenden zu hören. Lassen Sie uns diese Erlebnisse nicht vergessen und aus der Geschichte lernen, um Diskriminierung und Antisemitismus vorzubeugen.