Problem-Bärin Gaia: Auf der Flucht vor dem Abschuss – Sicherheit im Schwarzwald!

Problem-Bärin Gaia: Auf der Flucht vor dem Abschuss – Sicherheit im Schwarzwald!
Ein Bär mit einer bisher tragischen Geschichte findet endlich ein neues Zuhause: Die Bärin namens JJ4, auch unter dem Namen Gaia bekannt, wird nach Deutschland gebracht. Die fast 20-jährige Bärin geriet im April 2023 in die Schlagzeilen, als sie einen Jogger im Trentino tödlich verletzte. Dieses Ereignis, das in der ersten Aprilwoche stattfand, führte zu einer intensiven Diskussion über den Umgang mit so genannten „Problembären“ in Europa. Nun wird Gaia im „Alternativen Wolf- und Bärenpark“ bei Bad Rippoldsau-Schapbach im Schwarzwald leben, wo für sie ein spezielles Gehege mit einem hohen Zaun und besonderem Bodenschutz errichtet wurde, um ihre Sicherheit zu gewährleisten, wie [LippeWelle] berichtet.
Die Übergabe von Gaia wurde am 19. Juli 2025 vollzogen und erfolgte durch den Landrat der Provinz Trentino, Roberto Failoni. Bevor die Tierschützer, die sich für das Wohl des Tieres eingesetzt haben, die Betreiber des Parks kontaktierten, um Gaia zu sichern, gab es Überlegungen, sie zu erschießen. Insbesondere nach dem tödlichen Vorfall mit dem 26-jährigen Jogger wurden Stimmen laut, die ein schnelles Handeln forderten. Doch das Oberste Verwaltungsgericht in Rom stoppte die Tötung der Bärin schließlich, da der Abschuss als „unverhältnismäßig“ angesehen wurde. In der Folge mussten die zuständigen Behörden über Alternativen beraten, wobei die Familie des Getöteten sich gegen die Tötung der Bärin aussprach, wie auch [Tagesschau] hervorhebt.
Hintergrund zu Gaias Geschichte
Gaia war seit ihrer Gefangennahme in einem Gehege bei Trient untergebracht. Der Vorfall im April war nicht der erste, denn es gab bereits andere Zwischenfälle mit der Bärin. Besonders in der Region Trentino kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Bären und Menschen. Diese Problematik wird durch die Tatsache verstärkt, dass Bären zunehmend Nahrung in der Nähe von Bauernhöfen und Ortschaften suchen, was zu gefährlichen Begegnungen führt. Vor allem Muttertiere zeigen ein aggressives Verhalten, wenn sie ihre Jungen schützen, was in Gaias Fall eine Rolle gespielt haben könnte. Experten empfehlen, bei solchen Begegnungen ruhig zu bleiben, sich langsam zurückzuziehen und Bärenspray sowie geruchssichere Behälter zu verwenden, um Konflikte zu vermeiden.
An dieser Stelle ist es interessant zu erwähnen, dass Gaias Familie ebenfalls eine tragische Geschichte aufweist. Ihre Mutter, Jurka, lebt bereits im Schwarzwald-Park, während ihr Bruder, Bruno, 2006 der erste Bär war, der nach 170 Jahren wieder in Bayern gesichtet wurde – bevor er leider erschossen wurde. Diese traurigen Schicksale werfen ein Licht auf die Herausforderungen im Umgang mit Wildtieren in Europa und die Notwendigkeit effektiver Schutzmaßnahmen. Braunbären stehen zwar unter dem Schutz europäischer Abkommen und EU-Richtlinien, jedoch ist die Um-siedelung oder Tötung von „Problembären“ unter bestimmten Umständen möglich, wie die Situation mit Gaia zeigt.
Mit Gaias Umzug in den Schwarzwald erhoffen sich Tierschützer und Parkbetreiber, ihr ein Leben in einer geeigneten Umgebung zu ermöglichen und gleichzeitig der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu bieten, mehr über diese beeindruckenden Tiere zu erfahren. Bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft zu weniger Konflikten zwischen Menschen und Bären kommt und solche Notlösungen nicht mehr nötig sind.