Weißstörche in Hamm: Horste verdoppeln sich auf 34 – Ein Erfolg für den Nabu!

Der Weißstorch kehrt zurück nach Hamm: Verdopplung der Horste und positive Bestandsentwicklung dank günstiger Bedingungen.

Der Weißstorch kehrt zurück nach Hamm: Verdopplung der Horste und positive Bestandsentwicklung dank günstiger Bedingungen.
Der Weißstorch kehrt zurück nach Hamm: Verdopplung der Horste und positive Bestandsentwicklung dank günstiger Bedingungen.

Weißstörche in Hamm: Horste verdoppeln sich auf 34 – Ein Erfolg für den Nabu!

Ein Grund zur Freude für alle Naturfreunde in Hamm: Der Weißstorch hat sich zurückgemeldet und zwar mit einer beeindruckenden Verdopplung der Horste von 17 auf 34 in nur zwei Jahren. Lino Köhler, Storchbeauftragter des NABU Hamm, gibt Einblicke in diese erfreuliche Entwicklung. Während 1993 gerade einmal drei Brutpaare in Nordrhein-Westfalen gezählt wurden, scheint Hamm heute ein wahres Storchennest zu sein. Die neue Ansiedlung liegt vor allem am Schloss Heessen, wo 21 Horste auf Gebäuden und Bäumen thronen.

Die dichte Population sorgt sogar für Staunen unter Ornithologen, da Weißstörche in der Regel ein festes Territorium benötigen. Gute Bedingungen in Hamm, wie die Lage, die Wärmespeicherfähigkeit der Gebäude und das reichhaltige Nahrungsangebot, scheint diesen heimischen Zugvögeln sehr entgegenzukommen. Köhler schätzt, dass in diesem Frühjahr über 50 Jungvögel schlüpfen, die bis Mitte Juli flügge werden.

Nahrungssuche und Lebensweise

Eine spannende Frage ist, was die Störche zu ihren Nahrungsorten führt. Erwachsene Tiere legen dafür bis zu 15 Kilometer zurück und ernähren sich hauptsächlich von Würmern und Mäusen. Jungtiere hingegen benötigen täglich etwa 1200 Gramm Nahrung, während ihre Eltern mit der Hälfte auskommen. Trotz des Bedarfs der Störche gibt es in der Region keine negativen Einflüsse auf die Amphibienpopulation, obgleich Graureiher als eine mögliche Bedrohung gelten.

Ein überraschender Aspekt ist das veränderte Zugverhalten der Störche. Statt wie gewohnt nach Afrika zu ziehen, überwintern viele von ihnen mittlerweile in Spanien. Dies könnte auf den Klimawandel und die geförderten Naturschutzmaßnahmen, wie Renaturierungen und Pestizidverbote, zurückzuführen sein. Köhler bleibt allerdings skeptisch, was eine weitere starke Erhöhung des Bestandes angeht, vor allem wegen der städtischen Struktur und des begrenzten Nahrungsangebots in Hamm. Füttern der Störche wird zudem nicht empfohlen, da dies zur Domestizierung führen kann.

Ein Blick über die Grenzen

Aber auch deutschlandweit gibt es positive Nachrichten. Die 8. Internationale Weißstorchzählung zeigt bereits jetzt einen vorläufigen Anstieg der Brutpaare auf 330.000. Die Ergebnisse aus 40 von 55 teilnehmenden Ländern liegen vor; darunter auch Deutschland, Ukraine, Türkei und Libyen. Diese Zählungen werden bis Ende 2025 fortgesetzt, während in Frankreich und Spanien ergänzende Zählungen stattfinden. NABU berichtet, dass die endgültigen Ergebnisse bis Herbst 2025 zu erwarten sind.

Die Geschichte des Weißstorchs in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Noch bis in die 1980er Jahre war die Art stark gefährdet. Der Tiefpunkt wurde 1984 mit nur 3.403 Horstpaaren erreicht. Seither haben verschiedene Schutzprojekte und Zuchtprogramme, unter anderem durch den NABU, dazu beigetragen, dass die Zahl der Brutpaare stetig angestiegen ist. Im Jahr 2024 wurden bereits deutschlandweit 13.266 Brutpaare gezählt, was einen neuen Rekord darstellt. National Geographic hebt hervor, dass das Beringen von Küken zum Aufgabenbereich der Storchenbetreuer:innen gehört, was für den Schutz dieser beeindruckenden Vögel unerlässlich ist.