Lars Steinhöfel: Fußball ist für mich toxische Männlichkeit!

Lars Steinhöfel: Fußball ist für mich toxische Männlichkeit!
Fußball, ein Sport, der für viele Leidenschaft und Gemeinschaft symbolisiert, wird von dem Schauspieler Lars Steinhöfel aus einer ganz anderen Perspektive gesehen. Der 39-Jährige, bekannt durch seine Rolle als Ingo «Easy» Winter in der beliebten Serie «Unter uns», hat sich in einem aktuellen Interview unmissverständlich geäußert: Fußball hat für ihn «etwas sehr toxisch Männliches» und scheint damit ein strukturelles Problem zu bedienen. Dies geht aus einem Bericht von Radio Herford hervor.
Steinhöfel, dessen Vater ein eingefleischter Fußballfan ist, findet die leidenschaftliche Hingabe so mancher für den Sport oft zwanghaft. Sein persönlicher Bezug zum Fußball ist eher gering, und er empfindet den Sport als unwichtig, was ihn aber nicht daran hindert, die Ungleichheit zwischen Männer- und Frauenfußball zu thematisieren. «Männer wollen einfach nicht, dass Frauen mehr Anerkennung und finanzielle Mittel im Fußball erhalten», gibt er zu bedenken.
Toxische Männlichkeit und Machtmissbrauch im Fußball
Diese Themen sind keineswegs neu im Fußball. Studien und Berichte, wie sie insbesondere von Correctiv veröffentlicht werden, zeichnen ein Bild von einem System, das von Abhängigkeiten und Machtmissbrauch geprägt ist. Es wird klar, dass nicht nur im Hintergrund des Spiels, sondern auch im Umgang mit Frauen innerhalb dieser Branche häufig über das Ziel hinausgeschossen wird. Ein Beispiel ist die tragische Geschichte um Jérôme Boateng und seine Ex-Freundin Kasia Lenhardt, die im Februar 2021 tot aufgefunden wurde. Berichten zufolge hatte Boateng seine Beziehungen zur Medienwelt genutzt, was tiefere Einblicke in die Strukturen des Machtspiels im Profi-Fußball gibt, selbst während die Unschuldsvermutung für ihn und andere Gleichgesinnte im Raum steht.
Ein weiterer erschütternder Fall ist der von Teresa Schwarz, die sich in ihrer schriftlichen Aussage zu einem körperlichen Übergriff durch einen Spieler äußerte. Ihre Schilderungen und die Beweislage, inklusive Fotos von Hämatomen, lassen erahnen, dass solche Vorfälle nicht nur Einzelfälle sind. Es bleibt abzuwarten, wie der Diskurs über toxische Männlichkeit und Machtmissbrauch im Fußball die Wahrnehmung des Sports künftig beeinflussen wird.
Konflikte im Sport und anerkannte Leistungen
In einem Umfeld, wo so viel Leidenschaft zu finden ist, gibt es auch Schattenseiten. Die Problematik des Fehlverhaltens zieht sich durch die Schichten des Fußballs – von Spielern über Berater bis hin zu den Medien. Dies wird von der taz, die den Einfluss von Boulevardjournalismus und die damit verbundenen Folgen thematisiert, ebenfalls aufgegriffen. Dieser Druck und die Komplexität der Beziehungen im Profi-Sport hinterlassen oft tiefe Spuren und zeigen auf, dass so vieles im Hintergrund schief läuft, während das eigentliche Spiel im Vordergrund steht.
Steinhöfels kritische Haltung zum Fußball und die Verbindung zu diesen Strukturen sind nicht nur persönliche Empfindungen, sondern stellen einen breiteren gesellschaftlichen Diskurs dar. Es ist an der Zeit, die Augen zu öffnen und die dunklen Seiten des Sports stärker ins Licht zu rücken. Auch wenn Steinhöfel selbst keine große Leidenschaft für das Spiel hegt, so bringt er doch durch seine Stimme ein wichtiges Themengebiet zur Diskussion. Vielleicht ist es genau diese Art von Feedback, die den Fußball in eine positivere Richtung lenken kann.