Interreligiöses Lernen: Haranni-Gymnasium besucht die Islamische Gemeinde

Schüler des Haranni-Gymnasiums besuchten die Islamische Gemeinde Röhlinghausen für interreligiöse Projekttage.

Schüler des Haranni-Gymnasiums besuchten die Islamische Gemeinde Röhlinghausen für interreligiöse Projekttage.
Schüler des Haranni-Gymnasiums besuchten die Islamische Gemeinde Röhlinghausen für interreligiöse Projekttage.

Interreligiöses Lernen: Haranni-Gymnasium besucht die Islamische Gemeinde

Am 9. Juli 2025 breiteten sich Neugier und Offenheit in der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen aus, denn Schüler des Haranni-Gymnasiums aus Herne besuchten die religiöse Einrichtung. Die Gruppe bestand aus Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren, die Teil von interreligiösen Projekttagen waren. Vor ihrem Besuch in der Moschee hatten die Schüler bereits eine Kirche, eine Synagoge und einen Hindu-Tempel besichtigt, was die Themenvielfalt und den interkulturellen Austausch unterstreicht. Begleitet von den Projektleitern Bernadette Schwanengel und Ingo Treder, erhielten sie einen abwechslungsreichen Einblick in den Glauben und die Traditionen des Islam.

Tuncay Nazik, ein engagierter Mitwirkender, erklärte den Schülern die Grundlagen des Islam, den Gemeindealltag sowie die Diversität des muslimischen Lebens in Deutschland. Dabei ging es nicht nur um die Theorie – auch praktische Einblicke wurden geboten. Salih Davulcu von der Muslimischen Jugend Röhlinghausen führte die Gruppe durch den Gebetsraum, erklärte die Bedeutung des islamischen Gebets und verdeutlichte die einzelnen Gebetseinheiten. Diese Ansichten sind besonders wichtig in einer Zeit, in der interreligiöse Kontakte von immer größerer Relevanz sind.

Interreligiöse Begegnungen fördern Verständnis

Wie eine aktuelle Kurzanalyse der Deutschen Islam-Konferenz zeigt, sind interreligiöse Kontakte für viele Menschen mit Migrationshintergrund von Bedeutung. Laut der Studie fühlen sich nicht-muslimische Personen mit Migrationshintergrund häufig besser über den Islam informiert als Personen ohne Migrationshintergrund. Die Analyse bezieht sich auf eine bundesweite Repräsentativbefragung und zeigt, dass viele Menschen, trotz begrenztem Wissen über das Judentum, ein hohes Maß an Interesse an interreligiösen Begegnungen haben. Ein wichtiger Punkt: Eigene Erfahrungen, wie der Besuch einer Moschee, können Ängste und Vorurteile gegenüber dem Islam abbauen.

Forschungsergebnisse, darunter die vom Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung, bestätigen, dass Wissen über die Differenziertheit innerhalb der muslimischen Gemeinschaft vor Vorurteilen schützen kann. Demnach wissen 83 Prozent der Befragten, dass es sowohl streng als auch weniger streng religiöse Muslim:innen gibt, und 85 Prozent sind sich bewusst, dass das Verhalten Einzelner oft der gesamten Gruppe zugeschrieben wird. Diese Einsichten können entscheidend sein, um negative Stereotypen abzubauen und ein besseres Zusammenleben zu fördern.

Gemeinsame Aktivitäten stärken die Verbindung

Den Abschluss des Besuchs bildeten Kicker- und Tischtennisturniere, die nicht nur den sportlichen Wettbewerb, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und den Dialog unter den Jugendlichen fördern sollten. Die Möglichkeit, in einer lockeren Atmosphäre offene Fragen zu stellen, trug zur Vertiefung der interkulturellen Verständigung bei. Solche Formate sind wichtig, um Verständnis zu schaffen und die Wertschätzung gegenüber anderen Religionsgemeinschaften zu stärken.

In einer Zeit, in der Verständigung über religiöse Grenzen hinweg wichtiger ist denn je, zeigen die Projekttage des Haranni-Gymnasiums, wie wertvoll der Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen ist. Die eigene Sicht auf das Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft zu schärfen, ist eine Aufgabe, die alle angehen sollten, um eine harmonische Koexistenz zu erreichen.

Diese Initiativen tragen dazu bei, sowohl das Wissen über religiöse Differenzen zu fördern als auch das Bewusstsein für die Normalität muslimischen Lebens zu schärfen – und das ist entscheidend, um ein positives Miteinander zu erreichen.

Für weitere Informationen: Besuchen Sie Hallo Herne, Deutsche Islam Konferenz und Bertelsmann Stiftung.