Arnsberg: Regenbogentreppe nach Sachbeschädigung neu beleuchtet!

Arnsberg: Regenbogentreppe nach Sachbeschädigung neu beleuchtet!
In Arnsberg sorgt die neu gestaltete Regenbogentreppe für Aufregung. Bürgermeister Ralf Paul Bittner (SPD) beschreibt dieses Kunstwerk als ein kraftvolles Symbol für Vielfalt, Offenheit und Respekt. Die Treppe, die nach einer Projektwoche zum Thema „Schule ohne Rassismus“ am Gymnasium Laurentianum realisiert wurde, fiel jedoch vergangenen Samstag nicht nur durch ihre Farben auf, sondern geriet auch in die Negativschlagzeilen. Unbekannte beschmierten die bunten Farben mit schwarzer Farbe und hinterließen an einem Laternenmast einen Aufkleber mit einer durchgestrichenen Regenbogenflagge.
Während der Fertigstellung der Regenbogentreppe gab es gemischte Reaktionen von Passanten. Einige lobten den kreativen Einsatz der Schüler, andere zeigten sich kritisch, was die Aktion in sozialen Medien weiter anhizte. Lehrerin Nina Verspohl äußerte ihre Enttäuschung über die Beschmierung, war jedoch nicht überrascht, da sie solche Reaktionen bereits befürchtet hatte. Die Stadt Arnsberg reagierte prompt auf den Vandalismus: Mitarbeiter der Technischen Dienste entfernten die schwarze Farbe und brachten die Treppe erneut in bunten Farben zum Strahlen. WDR berichtet darüber.
Schulen setzen Zeichen gegen Diskriminierung
Die Diskussion um Vielfalt und Toleranz geht in Arnsberg weiter. Die Sekundarschule am Eichholz wurde kürzlich als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Hierfür mussten über zwei Drittel der Schüler eine Selbstverpflichtung unterschreiben, die den Einsatz gegen Diskriminierung und insbesondere Rassismus umfasst. Schulleiter Olaf Schwingenheuer zeigte sich stolz über die 82-prozentige Zustimmung der Schülerschaft zu diesem wichtigen Vorhaben.
Bürgermeister Bittner unterstrich bei der Verleihung die Vielfalt der Stadt, in der über 100 Nationen vertreten sind. Die Gleichheit aller Menschen und die demokratischen Grundwerte seien von großer Bedeutung. Die Schülervertretung hatte ein halbes Jahr lang an dem Projekt gearbeitet, unterstützt von Lehrkräften und Sozialarbeitern. Ursprünglich war eine Fahrt ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau geplant, die jedoch aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Stattdessen sehen die Schüler die Auszeichnung als Verpflichtung, sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen. LokalKompass
Netzwerk für eine diskriminierungsfreie Schulbildung
Diese Initiativen sind Teil des bundesweiten Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das über 4.800 Schulen umfasst. Das Ziel dieses Netzwerks ist es, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen und die Menschenwürde zu fördern. Um langfristig faire Bedingungen und eine positive Schulklima zu sichern, bietet das Netzwerk Materialien für den Unterricht und Tipps zur Projektarbeit an. Das Thema Sprachförderung für alle statt einer Kriselung der Migration ist derzeit auch Teil zahlreicher Debatten, unter anderem angestoßen durch die Äußerungen der Bildungsministerin Karin Prien. Weitere Informationen zur Mitgliedschaft im Netzwerk sind auf der Webseite von Schule ohne Rassismus zu finden.