Long Covid: Höxter wird Anlaufstelle für betroffene NRW-Bürger!

Long Covid Netzwerk Höxter wird offizielle Anlaufstelle für Betroffene in NRW, um Unterstützung und Aufklärung zu bieten.

Long Covid Netzwerk Höxter wird offizielle Anlaufstelle für Betroffene in NRW, um Unterstützung und Aufklärung zu bieten.
Long Covid Netzwerk Höxter wird offizielle Anlaufstelle für Betroffene in NRW, um Unterstützung und Aufklärung zu bieten.

Long Covid: Höxter wird Anlaufstelle für betroffene NRW-Bürger!

Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie zeigt sich, dass die Auswirkungen auf viele Menschen weit über die akuten Symptome hinausgehen. Während einige die Krise als harmlos abtun, sieht Mirko Niederprüm aus Höxter die Dinge ganz anders. Er leitet das Long Covid Netzwerk Höxter, das nun offiziell als Anlaufstelle für Betroffene aus Nordrhein-Westfalen anerkannt wurde. „Das Bewusstsein für die Problematik muss gestärkt werden“, betont er und verweist auf die wissenschaftlichen Beweise für die langfristigen Folgen von Covid-19, die er am eigenen Leib erfahren hat. Viele Menschen bleiben nach einer Infektion arbeitsunfähig, und das sind nicht nur Einzelfälle. Radio Hochstift berichtet, dass die Anerkennung des Netzwerks ein wichtiger Schritt zur Unterstützung von Betroffenen ist.

Doch wie sieht die Versorgungslage in Nordrhein-Westfalen eigentlich aus? Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat im letzten Jahr wiederholt auf die Unsicherheiten hingewiesen. Es gibt bislang keine standardisierten Diagnostik- und Therapiemethoden für Long Covid, ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis) und das Post-VAC-Syndrom. Die Patienten leiden häufig unter Symptomen wie Erschöpfung, Gedächtnisproblemen und Schlafstörungen, die oftmals nicht die notwendige Aufmerksamkeit von den Kranken- und Rentenversicherungen erhalten. MAGS NRW hat verdeutlicht, dass viele von diesen Erfahrungen nicht ausreichend behandelt werden, was die Situation für die Betroffenen weiter verschärft.

Konstruktive Gespräche für besseren Austausch

Ein Versuch, die Situation zu verbessern, fand bereits im August 2023 statt, als Gesundheitsminister Laumann zu einem Austausch mit Betroffenen und Fachleuten einlud. Hier diskutierten Erkrankte, Angehörige und Ärzte über die Herausforderungen und Bedarfslagen. Dabei wurde einhellig festgestellt, dass das Gesundheitssystem nicht optimal auf die Behandlung von Long Covid und ähnlichen Erkrankungen vorbereitet ist. Die Planung zur Förderung von Telekonsilen im Rahmen des Virtuellen Krankenhauses soll den Austausch zwischen Hausärzten und spezialisierten Corona-Ambulanzen erleichtern. Auch eine Million Euro wurde im Haushaltsjahr 2023 zur Verfügung gestellt, um digitale Versorgungsstrukturen zu fördern. Land NRW informiert darüber, dass die Bundesregierung bis Ende des Jahres Regelungen zur besseren Versorgung von Verdachtsfällen in Aussicht stellt.

Long Covid – ein Thema, das akut bleibt

Long Covid kann weitreichende gesundheitliche Folgen haben, die auch nach Monaten nicht abklingen. Das sogenannte Post-COVID-Syndrom tritt auf, wenn die Beschwerden länger als drei Monate bestehen. Patienten klagen über anhaltende Müdigkeit, Muskelschwäche oder Konzentrationsschwierigkeiten. Ähnlich verhält es sich beim Post-VAC-Syndrom, das nach Impfungen auftreten kann und ähnliche Symptome aufweist. Auch die ME/CFS ist nicht zu unterschätzen, da sie eine neuroimmunologische Erkrankung darstellt, die nach Infektionskrankheiten entstehen kann und oft mit massiver körperlicher Schwäche einhergeht.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Unterstützung für Betroffene von Long Covid in Nordrhein-Westfalen auf einem guten Weg ist, jedoch noch viel Arbeit vor uns liegt. Das Long Covid Netzwerk Höxter und Initiativen wie die Telekonsile sind vielversprechende Ansätze, um den Menschen, die unter diesen Erkrankungen leiden, die Hilfe zukommen zu lassen, die sie dringend benötigen.