Frauen in Not: Dringender Wohnraum für Gewaltbetroffene in Kevelaer nötig!

Frauen in Not: Dringender Wohnraum für Gewaltbetroffene in Kevelaer nötig!
Die Wohnraumsituation für Frauen in Notsituationen wird immer bedrohlicher. Besonders betroffen sind Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden, sowie jene, die nach Trennungen oder aufgrund von Eigenbedarfskündigungen auf Wohnsuche sind. In einem jüngsten Treffen der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Kevelaer, Christiane Peulen, mit Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. (SkF) wurden die drängenden Bedürfnisse nach sicherem Wohnraum eindrücklich thematisiert. Nicole Zigan und Verena Pichmann von der Frauenfachberatungsstelle sowie Katrin Geraths, die das Projekt „Endlich ein Zuhause“ leitet, waren ebenfalls anwesend. Sie berichteten von einem ständig wachsenden Bedarf an geschützten Wohnplätzen für Frauen, die aus gewaltsamen Verhältnissen fliehen müssen. Und genau hier hapert es oft: Bezahlen können viele diese Notunterkünfte nicht.
„Ohne bezahlbaren Wohnraum geraten viele Frauen in existenzielle Notlagen“, erklärt Zigan und macht damit auf eine dramatische Situation aufmerksam. Die SkF hat daher einen Aufruf an Vermieter in der Region Kevelaer gestartet, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das Engagement im Vermittlungsprozess ist da: Die SkF bietet Unterstützung sowohl für vermietende als auch für hilfesuchende Frauen an. Ihr Projekt „Endlich ein Zuhause“ wird glücklicherweise durch die Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) und die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen daher gefördert.
Steigende Nachfrage bei begrenztem Angebot
Ein aktueller Blick auf die Wohnsituationen zeigt: Das Übergangswohnhaus „Hopes“ in Kevelaer hat lediglich sechs Wohnungen vorhanden. Verena Pichmann hebt hervor: „Es ist ein Anfang – aber längst nicht genug.“ Dies verdeutlicht die Kluft zwischen steigender Nachfrage und begrenztem Angebot in der Region. Um dieser Not zu begegnen, lädt die SkF am 25. Juni 2025 zu einem Picknick im Solegarten ein. Ziel ist es, Fragen zu beantworten und die verschiedenen Unterstützungsangebote vorzustellen.
Die Dringlichkeit des Themas spiegelt sich nicht nur in den regionalen Initiativen wider. Auf bundesweiter Ebene sieht die Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) akuten Handlungsbedarf. Insbesondere anlässlich des World Homeless Day im Oktober 2024 forderte die FHK zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W) einen besseren Schutz für gewaltbetroffene, wohnungslose Frauen. Die derzeitige Situation zeigt gravierende Lücken im Schutzangebot für diese Frauen auf, was die Dringlichkeit von sozialer Unterstützung und der Schaffen von Wohnraum weiter unterstreicht.
Schutz und finanzielle Unterstützung erweitern
Ein zentrales Problem ist der Zugang zu Wohnraum – insbesondere für Frauen, die in Frauenhäusern leben. Diese sind oft belegt, da eine Suche nach einer festen Wohnung immer schwieriger wird, trotz der Möglichkeit, mit einem Wohnungsberechtigungsschein (WBS) Unterstützung zu erhalten. Die regulären Bestände an Sozialwohnungen reichen häufig nicht aus, um den Bedarf zu decken. Zudem gibt es in vielen Bundesländern die Möglichkeit, dass Frauen und Kinder aus Frauenhäusern erleichtert Zugang zu Sozialwohnungen erhalten. Auch hierzu sind deutlichere Investitionen in den sozialen Wohnungsbau notwendig.
Laut FHK ist der fehlende sichere Wohnraum ein entscheidendes Hindernis dafür, dass viele Frauen sich aus gewaltvollen Beziehungen heraus begeben können. Die Forderung nach einem bundesgesetzlichen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe bei Gewalt, zeitgleich die Erfüllung der Anforderungen der Istanbul-Konvention, rückt deshalb immer mehr in den Fokus der Debatte.
Die Situation in Köln und Umgebung ist somit ein Spiegelbild eines größeren Problems, das eine kollektive Antwort erfordert. Über alle Ebenen hinweg – von regionalen Initiativen bis zu bundesweiten Forderungen – gibt es einen klaren Aufruf, den betroffenen Frauen zu helfen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
Für interessierte Vermieter ist Katrin Geraths unter der Telefonnummer 02832 9748481 oder per E-Mail (k.geraths@skf-kleve.de) erreichbar. Hilfesuchende Frauen können sich an Nicole Zigan unter 02832 9763565 oder per E-Mail (n.zigan@skf-kleve.de) wenden.
Für weitere Informationen rund um das Thema Wohnraumschutz und die notwendigen Maßnahmen können die relevanten Berichte über Kevelaerer Blatt, Frauenhauskoordinierung und BMWSB konsultiert werden.