Stadt Kleve plant neues Wartehäuschen als Treffpunkt für Drogenszene

Kleve plant neuen Treffpunkt für die Drogenszene am Pappelweg, trotz Bedenken zur Sicherheit und Anwohnerreaktionen.

Kleve plant neuen Treffpunkt für die Drogenszene am Pappelweg, trotz Bedenken zur Sicherheit und Anwohnerreaktionen.
Kleve plant neuen Treffpunkt für die Drogenszene am Pappelweg, trotz Bedenken zur Sicherheit und Anwohnerreaktionen.

Stadt Kleve plant neues Wartehäuschen als Treffpunkt für Drogenszene

In Kleve steht ein brisantes Thema im Fokus: die Stadt plant einen neuen Treffpunkt für die Drogenszene, der an der Kalkarer Straße, nördlich der Bahngleise, eingerichtet werden soll. Offiziell wird der Standort als Pappelweg bezeichnet, was jedoch nicht ganz korrekt ist. Der neue Ansatz sieht vor, anstatt eines Drogencontainers ein Wartehäuschen zu errichten, um den betroffenen Personen einen sicheren Platz zu bieten. Der Stadtrat hat in einer Sitzung mehrheitlich für diese Maßnahme gestimmt, doch kritische Stimmen aus der Bevölkerung mehren sich.

Anwohner und eine Schule in Kleve schlagen Alarm. In einem Brandbrief äußern sie ihre Bedenken über die ansteigende Gewalt, den Drogenhandel und die wachsende Unsicherheit in ihrem Umfeld.WDR berichtet, dass Kinder ihren Schulweg meiden und Eltern sich bedroht fühlen. Die Anwohner verlangen ein stärkeres Eingreifen der Stadt und klare Maßnahmen, um die Situation zu verbessern. Besonders nach dem Abbau eines Drogencontainers am Bahnhof hat sich der Bereich um das sogenannte Problemhaus in der Spyckstraße zu einem neuen Zentrum der Drogenszene entwickelt.

Risiken für die Anwohner

Besonders besorgniserregend ist die geplante Lage des neuen Treffpunkts. Es wird befürchtet, dass suchtkranke Menschen einen Weg von 1,5 Kilometern über die stark befahrene Lohengrinstraße und die Kalkarer Straße zurücklegen müssen. Diese Route birgt ein erhebliches Risiko für die Betroffenen und auch für andere Verkehrsteilnehmer, da die Haupteinfallsstraße der Stadt unmittelbar zwischen dem Fußgängerweg und dem Wartehäuschen verläuft. Die Stadt hat bisher keinen direkten Weg entlang der Bahngleise eingerichtet, da die ansässigen Firmen ihre Grundstücke bis zur Bahntrasse nutzen.

Das Institut für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences hat in einer Untersuchung der offenen Drogenszene in Frankfurt festgestellt, dass der Umgang mit Drogen in städtischen Gebieten ein komplexes Thema ist. Hierbei geht es nicht nur um den Drogenkonsum selbst, sondern auch um die Wahrnehmung der Sicherheit in den betroffenen Gebieten. Durch den Fokus auf soziale Probleme und die strukturellen Bedingungen des öffentlichen Konsums sollen passende Maßnahmen zur Schadensminimierung entwickelt werden.Frankfurt University hebt hervor, dass die Auswirkungen aggressiven Verhaltens in solchen urbanen Umgebungen oft durch Drogenmissbrauch verstärkt werden.

Die Situation in Kleve wird weiterhin kritisch verfolgt, vor allem mit Blick auf die nächsten Sitzungen des Sozialausschusses. Viele in der Stadt hoffen auf Lösungen, die nicht nur den Bedarf der suchtkranken Menschen berücksichtigen, sondern auch die Sicherheit und das Wohlbefinden der Anwohner in den Fokus rücken. Ein gutes Händchen von Seiten der Stadt ist gefragt, um das sensible Gleichgewicht zwischen Hilfe für die Betroffenen und Schutz der Gemeinschaft zu finden.