Krefeld im Alarm: Asiatische Hornisse gefährdet Imkerei und Biodiversität!

Krefeld im Alarm: Asiatische Hornisse gefährdet Imkerei und Biodiversität!
In Krefeld sind die Alarmglocken wegen der Asiatischen Hornisse Sturm geläutet. Bernhard Ruppert, erster Vorsitzender des Krefelder Imkervereins, hat eindringlich an die Stadt appelliert, eine wirksame Handlungsstrategie gegen diese invasive Art zu entwickeln. Ohne sofortige Maßnahmen, so Ruppert, könne eine weitere Ausbreitung in diesem Jahr nicht mehr gestoppt werden. RP Online berichtet, dass die Stadt bereits Schritte unternommen hat: Im Mai wurden Vertreter des Imkervereins eingeladen, um in einer Besprechung über die Problematik der Hornisse zu beraten und eine Unterstützung von den Imkern zu erbitten.
Die Gefahren, die von der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) ausgehen, sind nicht zu unterschätzen. Diese Spezies, die 2014 in Deutschland zum ersten Mal gesichtet wurde, hat sich rasant verbreitet und bedroht mittlerweile auch die heimische Biodiversität. Eine Studie hat ergeben, dass Asiatische Hornissen nahezu jede Insektenart fressen, die ihnen über den Weg läuft. Dabei sind 43 der 50 am häufigsten gefangenen Arten Bestäuber, darunter Hummeln und Wildbienen. Diese Ergebnisse wurden von Deutscher Imkerbund veröffentlicht.
Die Herausforderungen
Das Problem der invasiven Hornisse ist besonders dringend, da ihre Fortpflanzung und Ausbreitung kaum natürliche Feinde kennt. Ein zentrales Treffen Anfang Juni brachte Vorstandsmitglieder aus Krefeld, Tönisvorst, Viersen, Kempen und Nettetal zusammen, um über Strategien zur Eindämmung der Asiatischen Hornisse zu diskutieren. Ein Mangel an finanziellen Mitteln erschwert jedoch die Durchführung der Maßnahmen, wie Ruppert betont. Wenn sich die Lage nicht schnell verändert, droht eine gefährliche Entwicklung, die nicht nur die Imkerei, sondern das gesamte Ökosystem gefährden könnte.
Bereits in Frankreich wurde ein negativer Einfluss dieser Hornisse auf die Bestäubung von Efeublüten dokumentiert. Die Konkurrenz um Nahrung ist eine Herausforderung für heimische Insektenarten und deren Überleben. ZDF berichtet, dass es in Deutschland bereits 42 invasive Tierarten gibt, die die heimische Flora und Fauna bedrohen, und die Asiatische Hornisse spielt hierbei eine besonders problematische Rolle.
Notwendige Maßnahmen
Die zuständigen deutschen Umweltbehörden planen eine Rückfahrt der Bekämpfungsmaßnahmen, es sei denn, die Biodiversität ist echt in Gefahr. Der Deutsche Imkerbund und der NABU protestieren gegen diese Pläne und warnen, dass sich Behörden ihrer Verantwortung entziehen, indem sie die Bekämpfung an Privatpersonen abgeben möchten. Die BAG-Hymenoptera fordert, dass die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse unvermindert fortgesetzt wird, um die Störungen im Ökosystem zu minimieren. In städtischen Gebieten, wo mehr als ein Drittel der Nester an Gebäuden zu finden ist, steigt zudem das Risiko von Stichen.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Imker bereits Aufgaben der Behörden übernommen haben, während die Organisationen der Imker eine stets wachsende Verantwortung beklagen. Der Kampf gegen die Asiatische Hornisse bleibt also eine gesellschaftliche Herausforderung, die es gemeinsam anzugehen gilt. Nur so kann die Zukunft unserer einheimischen Insektenwelt gesichert werden.