Politik bejubelt Abriss des Hallenbads: Neubau in Bergisch Neukirchen?!

Politik bejubelt Abriss des Hallenbads: Neubau in Bergisch Neukirchen?!
In Bergisch Neukirchen hat sich kürzlich eine Entscheidung angebahnt, die für viele ein Lichtblick ist. Die Sanierungspläne für das alte Hallenbad, welches bereits im Jahr 1973 erbaut wurde, werden endlich fallengelassen. Der Vorsitzende des Betriebsausschusses des Sportparks Leverkusen, Tim Feister, lobte diesen Schritt. Ursprünglich war die Sanierung mit einem Kostenrahmen von 6 Millionen Euro veranschlagt worden, doch die aktuellen Schätzungen zeigen, dass die Kosten auf unglaubliche 11,4 Millionen Euro gestiegen sind. Für eine solche Summe ist der Nutzen eines Gebäudes, das über fünfzig Jahre alt ist, fraglich. Zudem stehen den zugesagten Fördergeldern in Höhe von 2,6 Millionen Euro vom Bund keine ausreichenden Mittel gegenüber, um die Sanierung tatsächlich umzusetzen, wie ksta.de berichtet.
Die politischen Parteien in Leverkusen haben nun unterschiedliche Vorschläge eingebracht. So möchte die Partei Opladen Plus einen Neubau neben dem Bestandsgebäude prüfen, damit das Bad weiterhin während der Bauzeit genutzt werden kann. Die CDU schlägt eine modulare Bauweise vor, um Zeit und Kosten zu sparen. Doch nicht alle sind von diesen Ideen überzeugt. Dieter Scholz vom Sportpark stellt klar, dass der verfügbare Platz neben dem bestehenden Gebäude nicht ausreiche für einen Neubau. Zudem hat die modulare Bauweise ihre Nachteile: Mit einer Lebensdauer von maximal 25 Jahren wendet sie sich nicht an die langfristigen Bedürfnisse der Leverkusener, da sie kein Lehrschwimmbecken oder einen Sprungturm bieten kann.
Die Herausforderung der Kostensteigerungen
In einer breiteren Perspektive betrachtet, sind die gestiegenen Baukosten ein Phänomen, das nicht nur Leverkusen betrifft. Auch andere Projekte kämpfen mit erheblichen Kostensteigerungen, wie etwa der Flughafen BER oder Stuttgart 21. Ein wesentliches Problem ist die Intransparenz und die oft unrealistischen Kostenschätzungen zu Projektbeginn, wie siamndossi.com clevere Analysen aufzeigen. Zusätzlich zu den steigenden Material- und Energiepreisen, die durch Lieferengpässe und die Coronakrise bedingt sind, sorgen Planungsänderungen für zusätzliche Belastungen. Alle diese Faktoren können zu einem erheblichen Anstieg der Gesamtkosten führen, und so schliessen sich die Kreise, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen.
Der Sportpark Leverkusen hat sich nun entschieden, die Abrisspläne zu fördern und setzt auf Fördermittel aus dem Infrastrukturfonds des Bundes für einen Neubau. Die Ausschussmitglieder waren mit den Ausführungen des Sportparks zufrieden und haben beide konkurrierenden Anträge als erledigt erklärt. Eine Machbarkeitsstudie für den geplanten Neubau wurde bereits in Auftrag gegeben, um den nächsten Schritt in die Wege zu leiten. In einem wirtschaftlich turbulenten Umfeld ist es wichtig, darauf bedacht zu sein, sinnvolle Investitionen zu realisieren und das Geld der Steuerzahler billig zu verausgaben.
Ein Blick in die Zukunft
Ein Ende der Herausforderungen ist jedoch nicht in Sicht. Auch wenn der Neustart für das Schwimmbad in Leverkusen nun in die Wege geleitet wird, bleibt die Frage der Kostenentwicklung weiterhin zentral. Das Beispiel der Stadt Wedel zeigt, dass viele Bauprojekte mit signifikanten Kostensteigerungen zu kämpfen haben. Faktoren wie das Unvermögen, gesetzliche Vorgaben zu ignorieren oder unzureichende Planungen belasten den Prozess über alle Maßen, wie auf wedel-politik.de erläutert wird.
Um in Zukunft eine bessere Planung und Umsetzung großer Projekte zu gewährleisten, werden Maßnahmen wie die Verbesserung der Transparenz und die Schaffung vereinfachter Genehmigungsverfahren sowie eine Neubewertung der Vergaberegeln gefordert. Damit nicht nur das Hallenbad in Bergisch Neukirchen, sondern auch andere wichtige Bauprojekte erfolgreich angestoßen werden können.