Stadtkämmerer Molitor entlassen: Unruhe in Leverkusener Verwaltung!
Stadtkämmerer Michael Molitor in Leverkusen wurde entbunden, während ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde. Vorwürfe und Amtswechsel.

Stadtkämmerer Molitor entlassen: Unruhe in Leverkusener Verwaltung!
Dramatische Entwicklungen in der Leverkusener Stadtverwaltung: Stadtkämmerer Michael Molitor wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Ein Disziplinarverfahren gegen ihn wurde eingeleitet, wobei die Entscheidung auf Paragraf 39 des Beamtenstatusgesetzes basiert, wie Radio Leverkusen berichtet. Diese Maßnahme wurde nach eingehender, externer juristischer Beratung beschlossen.
Der Anlass für die drastischen Schritte könnte ein kritisches Schreiben sein, das Molitor am 6. Juli 2025 verfasst hat. Darin erhebt er Vorwürfe gegen Oberbürgermeister Uwe Richrath und äußert sich kritisch über Baudezernentin Andrea Deppe. Das Schreiben wurde nicht nur an Richrath, sondern auch an einige Ratsmitglieder geschickt, was die Angelegenheit zusätzlich aufheizt.
Unterschiedliche Wahrnehmungen
Interessant wird die Situation durch die unterschiedlichen Wahrnehmungen: Während Molitor bereits vor seinem Entlassungsverfahren um seine Abwahl als Kämmerer zum Ende Februar 2026 gebeten hatte, bleiben Richrath und Deppe in ihrer Sichtweise unbeeindruckt. Molitor hatte seinen Wunsch in einer Sitzung öffentlich vortragen lassen, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Molitor ist momentan aufgrund eines Autounfalls nicht im Dienst, und um die laufenden Geschäfte nicht zu gefährden, übernehmen nun Deppe und der Stadtdirektor Marc Adomat vorübergehend seine Aufgaben. Die Regelung zur Aufgabenverteilung läuft bereits seit Ende Juni 2025. Dies zeigt, dass die Stadtverwaltung bereits vor diesen Vorfällen mit internen Herausforderungen konfrontiert war.
In der Vergangenheit gab es zwischen Molitor und Deppe auch Unstimmigkeiten, insbesondere was die Verlagerung von Schulbauten in die Leverkusener Immobiliengesellschaft (Levi) anbelangt. Diese Entscheidung, die auf eine Initiative der CDU zurückgeht, führte zu Protesten von Mitarbeiter:innen, die um ihre Stellung fürchten. Deppe hat mehrfach betont, dass sie sich eine offenere Kommunikation mit Molitor gewünscht hätte, jedoch konnte dieser scheinbar nicht die notwendige Nähe zur Verwaltung finden.
Der Blick nach vorn
Klar ist, dass das Vertrauen in Molitor während der aktuellen Haushaltskrise gelitten hat. Besonders umstritten war seine Kalkulation der Gewerbesteuereinnahmen, die als vollkommen falsch erachtet wird. In einem politischen Umfeld, das auf solche Fehler empfindlich reagiert, zeigt sich die zerbrechliche Balance zwischen einem harmonischen Miteinander und den internen Machtspielen.
Zusätzlich werfen neue Vorschriften für Beamte, die vorsätzliche Straftaten betreffen, einen Schatten auf Molitors zukünftige Situation. Das neue Gesetz sieht vor, dass bei einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten das Beamtenverhältnis automatisch endet, was weitere Unsicherheiten für Molitor im Raum stehen lässt. Die Regelungen sind Teil einer umfassenden Reform, die im Bundesgesetz verankert sind.
Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Die nächsten Schritte im Disziplinarverfahren und die künftige Ausrichtung der Leverkusener Stadtverwaltung sind von großer Bedeutung für die politischen Verhältnisse in der Stadt. Fest steht: Da liegt noch einiges an, und die Bürger:innen werden die Entwicklungen genau im Auge behalten.