Dritte Flugwelle: Afghanen erreichen Deutschland aus Pakistan!
Afghanen fliegen am 30.10.2025 erneut von Pakistan nach Deutschland, trotz stoppter Aufnahmeprogramme. Sicherheitsaudits erforderlich.

Dritte Flugwelle: Afghanen erreichen Deutschland aus Pakistan!
Am heutigen Tag, dem 30. Oktober 2025, finden erneut Abschiebungen von Afghaninnen und Afghanenen statt, die über eine Aufnahmezusage verfügen. Diese Flüge, die bereits zum dritten Mal nach dem Regierungswechsel in Pakistan durchgeführt werden, sorgen für gemischte Gefühle in der Bevölkerung und unter den betroffenen Personen. Der Flug führt zunächst nach Istanbul, bevor die Reisenden ihr Ziel Deutschland erreichen. Laut Radiolippe wurde in der Vergangenheit bereits zweimal ein solcher Transport von Menschen, die am deutschen Aufnahmeprogramm für gefährdete Afghaninnen und Afghanen teilnahmen, nach Hannover durchgeführt.
Das Bundesinnenministerium hat betont, dass jeder Afghan mit einer Aufnahmezusage vor der Einreise intensive Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen muss. Dies geschieht im Hinblick auf die zahlreichen Gefahren und Herausforderungen, die mit dem Leben in Afghanistan und der aktuellen politischen Lage in Pakistan verbunden sind. Im Mai stoppte die schwarz-rote Bundesregierung das Aufnahmeprogramm, das besonders gefährdeten Afghaninnen und Afghanenen, darunter Anwälte und Menschenrechtsjournalistinnen, einen Schutz bieten sollte.
Aktuelle Situation in Afghanistan
Die Situation in Afghanistan ist weiterhin prekär. Nach der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 hat sich die Lage für viele Menschenkatastrophal entwickelt. Afghanistan, offiziell das Islamische Emirat Afghanistan, ist ein Binnenland in Zentral- und Südasien, umgeben von Pakistan, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan und China. Mit einer Bevölkerung zwischen 40 und 50 Millionen ist das Land geografisch geprägt von der markanten Hindu-Kusch-Bergkette, die sich von Nordosten nach Südwesten erstreckt. Dies führt nicht nur zu Herausforderungen in der Entwicklung, sondern auch zu einer Vielzahl von humanitären Problemen, darunter schwerwiegende Verstöße gegen Menschenrechte, insbesondere gegen Frauen und Minderheiten.
Zusätzlich leben momentan etwa 1.910 Personen mit Aufnahmezusage in Pakistan, die allesamt auf eine sichere Umsiedelung warten. Diese Gruppe umfasst rund 220 ehemalige Ortskräfte, 600 aus dem Überbrückungsprogramm und 1.030, die Teil eines spezifischen Bundesaufnahmeprogramms sind. Trotz des temporären Stops für neu Antragsteller gibt es noch einige Ausnahmen: Betroffene erhalten aufgrund laufender Klagen in Deutschland Visa, unterstützt von Organisationen wie der „Kabul Luftbrücke“.
Die Rolle Deutschlands und die Perspektiven
Es zeichnet sich ab, dass die Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgelegt hat, dass freiwillige Aufnahmeprogramme, wie das für Afghanistan, beendet werden sollen. Damit bleibt vielen Afghanen, die vor Verfolgung und Gewalt fliehen, der sichere Zugang nach Deutschland verwehrt. Diese Entscheidung wirft Fragen auf: Wie steht es um die Basis der humanitären Verantwortung? Wer unterstützt die zahlreichen Menschen, die unter dem Druck der Taliban leiden?
Obwohl es einige Fortschritte gibt, bleiben die Herausforderungen unübersehbar. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Afghanistan, oft als „Gräberfeld der Imperien“ bezeichnet, eine von vielfältigen Einflüssen geprägte Geschichte hat und von seiner geographischen Lage in den Konflikten zwischen verschiedenen Mächten nachhaltig betroffen war. Dieser geschichtliche Kontext spiegelt sich auch in der Notwendigkeit wider, Afghaninnen und Afghanen, die in Gefahr sind, Hilfe zukommen zu lassen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickeln wird. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere Staaten wie Deutschland, steht in der Verantwortung, ihren Teil zum Schutz und zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung zu leisten.