Drogenalarm im Märkischen Kreis: Konsum von Crack und Kokain steigt rasant!

Drogenalarm im Märkischen Kreis: Konsum von Crack und Kokain steigt rasant!
Im Märkischen Kreis schlägt die Drogenproblematik hohe Wellen. Die Anonyme Drogenberatung (Drobs) meldet einen besorgniserregenden Anstieg des Konsums illegaler Drogen. In den letzten Jahren hat sich der Drogenmarkt stark gewandelt, und während vor 30 Jahren Heroin die Hauptsorge war, stehen heute synthetische Drogen, Crack und Kokain im Vordergrund. Immer mehr Menschen aus der Region sind von verschiedenen Drogen betroffen und suchen Beratung.
Eine alarmierende Statistik: Laut der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle wurden 2024 rund 930 neue psychoaktive Substanzen registriert. Der weltweite Drogenkonsum ist in den letzten zehn Jahren um 23 % gestiegen, während die Drogenkonsumstörungen gar um 45 % zugenommen haben. In Deutschland gibt es rund 1,3 Millionen Menschen, die problematischen Drogenkonsum haben und im Jahr 2023 starben traurige 2227 Personen an den Folgen illegaler Drogen, die höchste Zahl bisher.
Die Rolle der Drogenberatung
Die Anonyme Drogenberatung ist eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene im Märkischen Kreis. Im Jahr 2024 verzeichnete Drobs insgesamt 997 Klienten und nahezu 4500 Beratungskontakte. Aus diesen Zahlen wird klar, dass der Bedarf an Unterstützung enorm ist. So wurden 109 Abhängige in Entgiftungen und 147 in Drogentherapien vermittelt. Zudem fanden etwa 60 Präventionsveranstaltungen, auch in Schulen, statt, um für das Thema zu sensibilisieren.
Ein besonderes Projekt war eine medienfreie Kanu-Tour auf der Lahn, die Jugendlichen die Möglichkeit gab, sich ohne digitale Ablenkungen auszutauschen. Auch Schulungen für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter gehören zu den Maßnahmen, um die Aufklärung zu fördern.
Mehr Unterstützung gefordert
Die Kreisverwaltung plant, die Arbeit der Drobs finanziell abzusichern. Angesichts der steigenden Zahl suchtkranker Obdachloser wird diese Unterstützung dringend benötigt. Der Sozialpsychiatrische Dienst bietet eng verzahnte Suchtberatungen für verschiedene Zielgruppen an, einschließlich Angehörigen und Personen aus dem sozialen Umfeld. Diese Dienste reichen von der Krisenintervention bis hin zur Nachsorge und sind kostenfrei.
Doch nicht nur die illegalen Drogen stehen im Fokus: Auch Abhängigkeiten von legalen Drogen wie Alkohol und Medikamente sowie Spiel- und Internetsucht machen enttäuschend große Sorgen. Die Beratungsstellen im Märkischen Kreis sind bemüht, umfassende Hilfen anzubieten, aber die Versorgungsquote für Betroffene liegt aktuell nur bei 10-15 %, was auf großen Verbesserungsbedarf hinweist. Es bleibt zu hoffen, dass durch intensivere politische Maßnahmen die Hilfe für Suchtkranke verbessert wird.
Ein weiteres brandaktuelles Thema ist der Konsum von Lachgas als Partydroge, das im Märkischen Kreis zunehmend beliebt ist. Hier plant die Politik Maßnahmen, um Minderjährige zu schützen und die aufkeimenden Probleme einzudämmen.
Es ist klar, dass die Drogenproblematik ein facettenreiches und drängendes Thema im Märkischen Kreis darstellt. Daher ist das Zusammenspiel zwischen der Anonymen Drogenberatung, dem Sozialpsychiatrischen Dienst und der Politik von entscheidender Bedeutung, um den betroffenen Menschen die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie benötigen.
Weitere Informationen und Unterstützung erhalten Sie bei der Anonymen Drogenberatung unter der Telefonnummer 02371/29777 oder auf der Webseite der Maerkischer Kreis.
Um tiefergehende Einblicke in die aktuellen Drogenstatistiken zu erhalten, besuchen Sie das Datenportal des Bundesdrogenbeauftragten.
Erst jüngst hat die Drob eine Umfrage unter Interessierten durchgeführt, um herauszufinden, welche Themen im Bereich der Drogenprävention noch stärker behandelt werden sollten. Die Ergebnisse könnten entscheidende Anhaltspunkte für zukünftige Maßnahmen liefern.