Großeinsatz in Kierspe: Unbekannte Fässer am Schnörrenbach entdeckt!
Feuerwehr im Märkischen Kreis rettet Umwelt bei Großeinsatz am Schnörrenbach: Jahrzehnte alte Gefahrstoffe entdeckt, keine akute Bedrohung.

Großeinsatz in Kierspe: Unbekannte Fässer am Schnörrenbach entdeckt!
Am späten Freitagabend, dem 31. Oktober, wurden die Einsatzkräfte in Kierspe aktiv, und das aus einem sehr ernsten Grund. Während einer Vermisstensuche entdeckte die Polizei in der ehemaligen Gaststätte und Discothek Haus Schnörrenbach eine große Menge Fässer mit unbekannter Flüssigkeit. Was könnte das wohl sein? Ein Großeinsatz der Feuerwehr war unvermeidlich, und die Landstraße 528 wurde für mehrere Stunden gesperrt, während die Lage erkundet wurde.
Der Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr Kierspe rückte gegen 23 Uhr aus. Feuerwehr-Pressesprecher Christian Schwanke berichtete von zahlreichen Fässern, die im Bereich der ehemaligen Disco verteilt waren. Um die Situation gründlich zu analysieren, erforderten die Umstände den Einsatz von Vollschutzanzügen, welche die Feuerwehrleute trugen, um Proben der Flüssigkeit zu entnehmen. Tatsächlich wurde der Alarm auf die Stufe „ABC 2“ hochgestuft, und die Löschzüge 3 und 4 übernahmen den Grundschutz. Auch ein überörtlicher Gefahrstoffzug aus Hemer und Meinerzhagen wurde alarmiert, um die nötige Spezialausrüstung für Gefahrstoffeinsätze bereitzustellen.
Keine akute Gefahr
Nach intensiven Untersuchungen stellte sich heraus, dass von der Flüssigkeit keine akute Gefahr für die Umwelt ausging. Ein Entsorgungsunternehmen wurde beauftragt, die Fässer zu bergen und zu transportieren. Die Aufschrift auf den Fässern war in polnischer Sprache, was die Identifikation des Inhalts erschwerte. Vor Ort waren auch Vertreter der Polizei sowie der unteren Wasserbehörde des Märkischen Kreises, des städtischen Ordnungsamts und des DRK anwesend. Der Kreisbrandmeister Michael Kling ließ sich über die Lage informieren, während die Bauaufsicht des Märkischen Kreises aufgefordert wurde, das leerstehende Gebäude zu sichern oder Druck auf den Eigentümer auszuüben, um einen Abriss zu veranlassen.
Der Einsatz der Feuerwehr wurde schließlich am Samstagmorgen nach 3 Uhr beendet. Im Zuge der Maßnahmen kam es zu einer weiteren unangenehmen Situation: Ein Busfahrer, der eine Schülergruppe chauffierte, konnte aufgrund überschrittener Lenkzeit nicht weiterfahren. Ein Ersatzbus war nur bis zum Busbahnhof in Meinerzhagen fähig, sodass die Passagiere mit ihrem Gepäck dorthin laufen mussten.
Sichere Lagerung von Gefahrstoffen
Die Vorkommnisse am Schnörrenbach erinnern uns daran, wie wichtig die sichere Sammlung und Lagerung von gefährlichen Abfällen ist. Die DGUV Information 213-084 „Lagerung von Gefahrstoffen“ bietet relevante Informationen für Betreiber und Planer von Lagereinrichtungen. Dabei werden Aspekte wie Verantwortlichkeiten, Genehmigungen, sowie organisatorische Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheitsschutz behandelt. Die Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS 510) konkretisiert die Anforderungen für die Lagerung in ortsbeweglichen Behältern und erinnert an die Notwendigkeit einer umfassenden Genehmigungs- und Gefährdungsbeurteilung, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Für alle, die sich mehr mit dem Thema auseinandersetzen möchten, lohnt sich ein Blick auf die Technische Regeln für Gefahrstoffe, die hilfreiche Richtlinien für die verantwortungsvolle Handhabung bieten. Denn das Thema Gefahrstoffe ist nicht nur von lokalem Interesse, sondern betrifft uns alle, besonders wenn es um den Schutz unserer Umwelt geht.