Jagd mit Nachtsichtgerät: Märkischer Kreis geht gegen Wildschweine vor!

Jagd mit Nachtsichtgerät: Märkischer Kreis geht gegen Wildschweine vor!
Die bäuerliche Gemeinschaft im Märkischen Kreis steht vor einer neuen Herausforderung: Um die hohen Wildschweinbestände zu reduzieren und die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu bekämpfen, dürfen Jäger ab sofort Nachtsichtgeräte nutzen. Diese Entscheidung, die am 23. Juli veröffentlicht wurde, zielt darauf ab, die Jagd auf Wildschweine effektiver zu gestalten. Wie come-on.de berichtet, erlaubt das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen den Einsatz von Nachtsichtvorsätzen und Nachtsichtaufsätzen für Zielfernrohre. Diese Ausnahme vom Bundesjagdgesetz gilt bis auf Widerruf.
Die Dringlichkeit dieser Maßnahme ist klar, vor allem nach einem Ausbruch der ASP im benachbarten Olpe. Die wirtschaftlichen Risiken durch diese hochansteckende Tierseuche sind enorm und betreffen sowohl die Wildschweine als auch die Schweinehaltung insgesamt. In einem rechtlichen Kontext müssen bei der Verwendung von Nachtsichtgeräten jedoch waffenrechtliche Vorschriften beachtet werden. Außerdem dürfen die Geräte keine integrierten Beleuchtungseinrichtungen haben.
Die Afrikanische Schweinepest im Fokus
Die ASP stellt für die Schweinepopulation, sowohl wild als auch domestiziert, eine große Gefährdung dar. Wie bmel.de erläutert, führt die Virusinfektion fast immer zum Tod der infizierten Tiere. Obwohl die Erkrankung für Menschen ungefährlich ist, können die wirtschaftlichen Folgen verheerend sein: Ausbrüche zwischen 2021 und 2024 in mehreren deutschen Bundesländern unterstreichen die Dringlichkeit der Bekämpfung. Die Behörden haben bereits mehrere Sperrzonen eingerichtet, die zu umfangreichen Kontrollen führen.
Um die Ausbreitung der ASP zu verhindern, hat das Landwirtschaftsministerium in Nordrhein-Westfalen auch Maßnahmen in anderen Teilen des Landes ergriffen. Im Münsterland dürfen Jäger ebenfalls Nachtsichtgeräte nutzen, um die Wildschweine besser aufspüren zu können. Zudem erhalten die Jäger spezielle Probensets, um tote Wildschweine zu untersuchen. Während diese ernsthaften Maßnahmen ergriffen werden, ist auch eine verstärkte Kontrolle von Ställen erforderlich, um einen direkten Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen zu vermeiden.
Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen
Die Bekämpfung der ASP verlangt eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Behörden. Neueste Angaben belegen, dass in den letzten Jahren die ASP in verschiedenen Regionen Europas, einschließlich Deutschland, zugenommen hat. Besonders betroffen sind Bundesländer wie Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die wdr.de berichtet, dass diese Schutzmaßnahmen so gestaltet werden, dass sie für die Bevölkerung vor Ort verhältnismäßig bleiben.
Die Ausbreitungsgefahr erfolgt häufig über direkten Kontakt oder infizierte Lebensmittel, die Wildschweine anziehen. Daher ist es gerade für Reisende und Transporteure wichtig, entsprechende Hygienemaßnahmen zu beachten, um die Ausbreitung zu verhindern. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat einen klaren Plan zur Aufklärung und Überwachung der ASP-Invasion formuliert, was eine interkommunale Problematik noch zusätzlich verstärkt.
Die Herausforderungen bleiben also groß, aber mit der Erlaubnis zum Einsatz von Nachtsichtgeräten haben Jäger in der Region ein wichtiges Werkzeug erhalten, um den Wildschweinbeständen entgegenzuwirken und der Gefährdung durch die Afrikanische Schweinepest wirkungsvoll zu begegnen.