Ausbildungsplatzsuche im Kreis Mettmann: Mehr Bewerber, weniger Chancen!

Im Kreis Mettmann suchen 2455 junge Erwachsene dringend Ausbildungsplätze, während die Stellenangebote rückläufig sind.

Im Kreis Mettmann suchen 2455 junge Erwachsene dringend Ausbildungsplätze, während die Stellenangebote rückläufig sind.
Im Kreis Mettmann suchen 2455 junge Erwachsene dringend Ausbildungsplätze, während die Stellenangebote rückläufig sind.

Ausbildungsplatzsuche im Kreis Mettmann: Mehr Bewerber, weniger Chancen!

Die Ausbildungsplatzsuche für dieses Jahr steht vor einer unsicheren Zukunft: Am 1. August beginnt für viele Unternehmen die neue Ausbildungsperiode, und während die Agentur für Arbeit eine Zunahme an Bewerbungen registriert, zeigt sich die andere Seite der Medaille – die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen geht zurück. Aktuell sind 2.455 junge Erwachsene auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz, was einem Anstieg von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig ist die Anzahl der offenen Stellen im Kreis Mettmann von 2.207 im Ausbildungsjahr 2022/23 auf nur noch 1.851 gesunken. Dies ist eine Reduktion von 2,5 Prozent im gleichen Zeitraum, wie RP Online berichtet.

Im gesamten Bundesgebiet zeigt sich ein ähnliches Bild. Im Jahr 2023 begannen über 690.000 Menschen eine Berufsausbildung und es wurden rund 489.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dennoch blieben mehr als 73.000 Angebote unbesetzt, was auf notwendige Verbesserungen im Bewerbungsprozess hindeutet. Laut dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) liegt der Hauptgrund für diese unbesetzten Stellen in ungeeigneten Bewerbungen. Insbesondere handwerkliche Berufe sind betroffen, mit den höchsten Anteilen an unbesetzten Plätzen in den Bereichen Klempnerei und Bau, wie Statista zeigt.

Unterschiedliche Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt wird durch regionale Unterschiede weiter kompliziert. Während in urbanen Zentren oftmals mehr Bewerber als Stellen vorhanden sind, kämpfen ländliche Gebiete um Nachwuchs. Diese Diskrepanz wird durch die fehlende Übereinstimmung zwischen den Qualifikationen der Bewerber und den Anforderungen der Stellenangebote verstärkt, wie Bildung.de feststellt. In Berlin etwa fanden 22,9 Prozent der Bewerber keinen Ausbildungsplatz, während die Bedarfsmelder in Bayern ein Überangebot verzeichnen – eine Ausgleichung scheint dringend notwendig.

Ebenfalls ist der Trend zu beobachten, dass besonders in handwerklichen und technischen Berufen die Stellen häufiger unbesetzt bleiben. So betrugen die unbesetzten Plätze bei Berufen wie Betonbauer bis zu 44,4 Prozent, Klempner sogar 43 Prozent. Für die Ausbildungsjahre 2023/24, die bald beginnen, ist eine Planung nötig, die solche Ungleichgewichte in der Ausbildung adressiert.

Die Suche nach geeigneten Ausbildungsplätzen

Die Berufswahl bei jungen Menschen zeigt weiterhin geschlechtsspezifische Unterschiede: Während Frauen häufig kaufmännische Berufe oder medizinische Fachrichtungen wählen, interessieren sich Männer stärker für technische Berufe, insbesondere in der Kfz-Branche. Hier sind 2024 die Berufe des Kraftfahrzeugmechatronikers und Kaufmanns für Büromanagement die am häufigsten gewählten Ausbildungsplätze. 

Um die Situation weiter zu verbessern und mehr Jugendliche in Berufe zu bringen, sei es notwendig, die Attraktivität handwerklicher Berufe zu steigern und Angebote flexibler zu gestalten. Dazu könnten etwa finanzielle Anreize für Ausbildungsumzüge oder digitale Ausbildungsformen beitragen. Es bleibt zu hoffen, dass die richtigen Impulse gesetzt werden, um sowohl die Bewerber als auch die Ausbildungsbetriebe zu unterstützen und das Ausbildungsjahr 2024 erfolgreicher zu gestalten.