Ratingen drängt auf eigenes Kfz-Kennzeichen: Bürger sind begeistert!

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Über 35 Bürgermeister in NRW fordern eigene Kfz-Kennzeichen, um Identifikation und Stadtmarketing zu stärken.

Über 35 Bürgermeister in NRW fordern eigene Kfz-Kennzeichen, um Identifikation und Stadtmarketing zu stärken.
Über 35 Bürgermeister in NRW fordern eigene Kfz-Kennzeichen, um Identifikation und Stadtmarketing zu stärken.

Ratingen drängt auf eigenes Kfz-Kennzeichen: Bürger sind begeistert!

In Ratingen kommt Bewegung in die Diskussion um ein eigenes Kfz-Kennzeichen. Die CDU-Fraktion freut sich über Rückenwind für die Initiative, die das Kürzel „RTG“ für die Stadt fordert. Über 35 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen haben kürzlich in einem Schreiben an Verkehrsminister Oliver Krischer eine Anpassung der Fahrzeugzulassungsverordnung gefordert. Ihr Ziel: Mittelstädten wie Ratingen die Möglichkeit bieten, eigene Kennzeichen zu führen, ähnlich wie es bereits seit 2012 für Altkennzeichen praktiziert wird. So berichtet Lintorfer.eu.

Stefan Heins, der Vorsitzende der CDU-Fraktion, betont, dass Ratingen dabei nicht allein ist. Die landesweite Bewegung zeigt, dass viele Städte auf den Zug aufspringen möchten. Zu den Unterzeichnern gehören kleinere Städte wie Dormagen, Meerbusch, Tönisvorst und Rheine. Diese bringen die praktischen Vorzüge zur Sprache: neben der Identifikation mit der Heimat sollen auch zusätzliche Einnahmen für die Zulassungsstellen generiert werden. Und das kommt gut an – eine nicht repräsentative Umfrage ergab, dass über 2.500 Bürgerinnen und Bürger aus Ratingen über 90 % für ein eigenes Kennzeichen stimmen. Über 75 % wählten das Kürzel „RTG“, was den Wunsch der Bevölkerung deutlich unterstreicht.

Stadtrat lehnt Initiative ab

Doch nicht alles läuft nach Plan. Der Stadtrat hat die Initiative zur Einführung eines eigenen Kfz-Kennzeichens zunächst mehrheitlich abgelehnt. Diese Entscheidung bedauert Heins sehr. Die CDU-Fraktion möchte das Thema erneut diskutieren und hofft auf einen Wandel im Stadtrat, der die Haltung der Bürgerinnen und Bürger unterstützen könnte. „Ratingen kann hier eine Vorreiterrolle im Kreis Mettmann einnehmen“, so Heins.

Um zu verstehen, warum diese Initiative so wichtig ist, lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung in anderen Städten. Seit der Gebietsreform in den 1970er-Jahren fielen in Nordrhein-Westfalen 40 alte Kennzeichen weg. Städte wie Witten haben jedoch seit der Einführung eigener Kennzeichen wieder ihre alten Kürzel zurückerhalten. Die Identifikation über Kennzeichen ist nicht nur für die Bürger wichtig, sondern auch entscheidend für das Stadtimage. So hat der Verkehrswissenschaftler Prof. Dr. Ralf Borchert von der Hochschule Heilbronn in einer Untersuchung festgestellt, dass 133 Städte in NRW das Potenzial haben, neue Kennzeichen zu erhalten. Dabei könnte jede Einführung zu einen wirtschaftlichen Nutzen von bis zu 50 Millionen Euro führen. Hierzu könnte eine weniger strenge Auslegung des Kennzeichenverbrauchs oder eine Anpassung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung nötig sein, wie Ruhr24 erläutert.

Die Diskussion bleibt spannend, und während Ratingen auf die Zustimmung der Bürger setzt, bleibt auch die Frage, wann und wie das neue Kennzeichen letztlich eingeführt werden kann. Ein erfolgreiches Stadtmarketing ohne zusätzliche Kosten – das wäre ein Schuss ins Schwarze für die Stadt. Wie es weitergeht, ist nun vor allem eine Frage des politischen Willens.