Milliarden für sanierte Sportstätten: NRW im Sanierungsnotstand!

Milliarden für sanierte Sportstätten: NRW im Sanierungsnotstand!
Was geht in der Sportlandschaft Nordrhein-Westfalens? Ein gewaltiger Sanierungsstau bei Sportstätten macht nicht nur den Vereinen zu schaffen, sondern betrifft auch die alltäglichen sportlichen Angebote vieler Bürgerinnen und Bürger. Der Landessportbund NRW fordert nun dazu auf, aus dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ des Bundes jährlich 10 Prozent für die dringend benötigte Sanierung und Modernisierung von Sportanlagen bereitzustellen. Dies ist nicht nur eine Bitte, sondern eine Notwendigkeit, denn der Sanierungsstau in NRW beläuft sich auf etwa 3,5 Milliarden Euro, wie n-tv berichtet.
Der LSB-Präsident Stefan Klett hebt hervor, dass das Sondervermögen eine historische Chance bietet, um die Missstände im Sportbereich erheblich zu verringern. Nordrhein-Westfalen erhält in den kommenden zwölf Jahren jährlich 1,75 Milliarden Euro aus diesem Topf. Christoph Niessen, der Vorsitzende des LSB-Vorstands, ist optimistisch: Über 10 Prozent der Mittel könnten den Sanierungsstau binnen eines Jahrzehnts halbieren.
Die Situation auf dem Boden
Die Realität ist jedoch bedrückend. In vielen Städten und Gemeinden können Sportangebote gar nicht mehr angeboten werden, weil die Anlagen in einem so schlechten Zustand sind, dass sie nicht mehr verwendet werden können. Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik betrifft das rund 40 Prozent der befragten Kommunen. Besonders dramatisch ist die Lage bei Schwimmbädern: Hier berichten 62 Prozent von einem gravierenden Investitionsstau. Bei Sporthallen liegt dieser Wert immerhin bei 59 Prozent. Das ist ein fatales Signal für den Breitensport und den Schwimmunterricht.
Der Städte- und Gemeindebund fordert daher dringend Unterstützung von Bund und Land. André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Verbands, macht deutlich, dass das aktuelle Management nicht ausreicht, um den Herausforderungen zu begegnen. Viele der Sportstätten, die heute gebraucht werden, stammen aus den 1950er und 1960er Jahren und sind stark sanierungsbedürftig. Die KfW-Förderbank, die die Studie in Auftrag gab, moniert, dass eine Sanierung für die über 307 befragten Städte und Gemeinden fast 13 Milliarden Euro kosten würde.
Finanzielle Rahmenbedingungen
Auf der finanziellen Seite sieht es düster aus. Zum Ende des Jahres 2023 hatten die Kommunen in NRW Schulden von satten 86,3 Milliarden Euro — das bedeutet durchschnittlich 4.752 Euro pro Einwohner. Damit liegen die NRW-Kommunen über dem Bundesdurchschnitt von 4.133 Euro pro Kopf. Diese hohe Verschuldung hat verhängnisvolle Konsequenzen: Viele Städte können sich die nötigen Sanierungen nicht leisten, was dazu führt, dass nicht nur Sportstätten, sondern auch Schulen, Bibliotheken und andere wichtige öffentliche Einrichtungen in den Hintergrund gedrängt werden.
Zusammengefasst zeigt die Lage deutlich: Es wird ein Umdenken und konkrete Maßnahmen benötigt, um die Sportinfrastruktur in NRW auf die Beine zu stellen. Der Landessportbund NRW, unterstützt von vielen Kommunen, muss nicht nur einen Plan zur Verwendung der Mittel vorlegen, sondern auch dafür sorgen, dass die finanziellen Mittel ankommen und effektiv eingesetzt werden.
Der Weg zur Lösung des Problems ist steinig, aber es gibt Ansätze, die auf Hoffnung hindeuten. Doch eines steht fest: Die Zeit drängt, und die Verantwortlichen dürfen nicht länger abwarten – die Zukunft des Breitensports in Nordrhein-Westfalen hängt davon ab.