Fahrraddemo in Bingen: Für sichere Wege und bessere Radbedingungen!
Am 27.09.2025 findet eine Fahrraddemo von Bingen über Münster-Sarmsheim statt, um bessere Radwege und Mobilität zu fordern.

Fahrraddemo in Bingen: Für sichere Wege und bessere Radbedingungen!
In Bingen geht es am Samstag, dem 27. September 2025, rund ums Radfahren. Dann veranstaltet die Stadt eine Fahrraddemo, die die unzureichenden Bedingungen für Rad- und Fußverkehr in der Region anprangern soll. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Bürgermeister-Neff-Platz und zieht dann eine Rundtour von etwa zehn Kilometern über Münster-Sarmsheim und zurück nach Bingen. Gegen 13.30 Uhr endet die Aktion.
Die Organisatoren machen deutlich, dass die Hauptforderung der Demo die Schaffung sicherer und attraktiver Verbindungen zwischen Stadtteilen, Nachbarorten und wichtigen Zielen wie Schulen und Freizeiteinrichtungen ist. Es besteht ein spürbares Umsetzungsdefizit im aktuellen Radverkehrs- und Mobilitätskonzept von 2017, das zahlreiche Schwachpunkte dokumentiert, die bis jetzt ignoriert wurden.
Verkehrsbehinderungen angekündigt
Wegen der Fahrraddemo müssen sich Autofahrer auf mögliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Betroffen sind vor allem die Mainzer Straße, die Espenschiedstraße, die Vorstadt, der Fruchtmarkt, der Hauptbahnhof sowie mehrere andere Straßen bis zur Drususbrücke. Die Fahrbahn wird abschnittsweise nur einspurig befahrbar sein, was auch den Personennahverkehr betreffen könnte. Insbesondere die Buslinien 601, 605, 606, 607 und KRN-Linien 230 bis 235 könnten etwas verspätet unterwegs sein.
Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke von Bingen bitten um Verständnis, da die Sicherheitsmaßnahmen während der Demo notwendig sind. Schließlich geht es darum, auf die gefährlichen Straßenverhältnisse aufmerksam zu machen, die viele Radfahrer täglich erleben müssen.
Unsichere Bedingungen für Radfahrer
In der Region ist die Situation für Radfahrende alles andere als optimal. Die Bürger beklagen nicht nur fehlende Radwege, sondern auch hohe Geschwindigkeiten und enge Überholabstände, die das Radfahren zur echten Herausforderung machen – vor allem in der Nähe von Schulen und Kindergärten. Radfahrende werden oft auf Gehwege gedrängt, was zu Konflikten mit Fußgängern führt. Zudem ist die Fußgängerzone rund um die Uhr für Fahrräder gesperrt, was die Situation zusätzlich verschärft.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die neue Pendlerradroute, die keine Anbindung an die Innenstadt bietet. Es fehlen zudem die versprochenen Mobilitätsstationen und Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen, und die geplanten Radabstellanlagen sind meist nur teilweise nicht überdacht. Das alles führt dazu, dass viele Menschen dem Radfahren skeptisch gegenüberstehen und lieber zum Auto greifen, obwohl das Fahrrad in Ballungsgebieten ein schnelles und umweltfreundliches Verkehrsmittel sein kann.
Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass durch eine verstärkte Nutzung des Fahrrads nicht nur der Verkehr in den Städten entlastet werden könnte, sondern auch Umweltbelastungen reduziert werden. Experten schätzen, dass bis zu 30 % der Pkw-Fahrten in Ballungsräumen auf das Rad umschlagen könnten, wenn die Bedingungen stimmen.
Die gesundheitlichen und umweltfreundlichen Vorteile des Radfahrens sind wohlbekannt: Radfahren kann die Lebenserwartung erhöhen, und die Förderung eines guten Radverkehrsnetzes trocknet die gefahrenen Emissionen deutlich aus. Daher ist auch die Tatsache, dass Radwege und eine robuste Infrastruktur oft kostengünstiger sind als die Entwicklung neuer Straßen, ein wichtiger Punkt für Städte wie Bingen.
Die Fahrraddemo am Samstag liefert somit nicht nur eine Plattform für die Anliegen der Radfahrenden, sondern ist zugleich ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Mobilität in der Region. Die lokale Bevölkerung ist eingeladen, an dieser Bewegung teilzunehmen und damit aktiv zu zeigen: Wir wollen sichere Wege für alle!