Neuer inklusiver Spielplatz im Südviertel: Alle Kinder sind Willkommen!

Neuer inklusiver Spielplatz im Südviertel: Alle Kinder sind Willkommen!
In Köln wird ein neuer inklusiver Spielplatz geplant, der auf dem Gelände der ehemaligen Josefschule entstehen soll. Die Stadtverwaltung hat in Zusammenarbeit mit dem städtischen Kinderbüro und dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit eine öffentliche Ideenbörse angesetzt. Diese findet am Mittwoch, den 2. Juli, um 17 Uhr an der Kita Burgstraße 5 statt. Eingeladen sind alle Kinder mit Inklusionsbedarf sowie deren Familien und Anwohner. Ziel dieser Veranstaltung ist es, Wünsche und Vorschläge für den neuen Spielplatz einzubringen, um ein abwechslungsreiches und integratives Spielumfeld zu schaffen, das allen Kindern zugutekommt.
Die Fläche, die für den neuen Spielplatz vorgesehen ist, umfasst rund 870 Quadratmeter und soll speziell für alle Kinder konzipiert werden, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten. Ein besonderer Fokus liegt auf inklusiven Spielangeboten, die das gemeinsame Spielen und die soziale Interaktion fördern. Die Projektentwicklung soll dabei maßgeblich gemeinsam mit den Kindern stattfinden, um ihre Bedürfnisse optimal zu berücksichtigen. Online-Anregungen können bis Sonntag, 6. Juli, eingereicht werden, was einen breiten Rahmen für die Mitgestaltung des Spielplatzes eröffnet.
Inklusive Spielplatzgestaltung
Die Idee hinter inklusiven Spielplätzen geht weit über die bloße Bereitstellung von Rutschen und Schaukeln hinaus. Inklusion bedeutet, dass alle Kinder – unabhängig von Alter, Geschlecht oder individuellen Fähigkeiten – spielerisch teilnehmen können. Laut galk.de wird bei der Gestaltung solcher Spielplätze darauf geachtet, dass unterschiedliche Schwierigkeitsgrade angeboten werden. Dies erhöht die Attraktivität und unterstützt die Entwicklung der Motorik sowie die Selbsteinschätzung der Kinder. Um echten Zugang zu gewährleisten, sind zudem barrierefreie Erreichbarkeit der Spielplätze und der Spielbereiche entscheidend.
Besonders wichtig ist auch die Vielfalt der Spielangebote. Neben klassischen Spielgeräten sollten auch Möglichkeiten für Ballspiele, kreatives Gestalten und freies Spiel bereitgestellt werden. Ein inklusiver Spielplatz soll also Raum für verschiedene Aktivitäten bieten, die den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden. Das bedeutet auch, dass Eltern und Großeltern ebenfalls barrierefreie Zugänge und Sitzmöglichkeiten benötigen, um ihren Kindern zur Seite stehen zu können und sie in ihrem Spiel zu unterstützen, betont Aktion Mensch.
Die Bedeutung des gemeinsamen Spiels
Ein inklusives Spielumfeld hat nicht nur Bedeutung für die Entwicklung der Kinder, sondern fördert auch die frühzeitige Akzeptanz von Unterschieden innerhalb der Gesellschaft. Dr. Volker Anneken vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS) hebt hervor, dass Barrierefreiheit in Spielplätzen entscheidend ist, um Kindern mit Behinderungen ihr Recht auf Spiel zu gewährleisten und somit die Chancengleichheit zu fördern. In Deutschland sind jedoch die meisten Spielplätze aktuell noch nicht barrierefrei und schließen dadurch viele Kinder von einem integrativen Spielen aus, wofür sich die Aktion Mensch kämpferisch einsetzt.
Mit dem geplanten inklusiven Spielplatz im Südviertel zeigt Köln, dass derartige Projekte von großer Bedeutung sind. Dieser Ansatz zur Schaffung eines integrativen Spielraums könnte Pilotencharakter für andere Städte haben und ist ein Schritt in die richtige Richtung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene.