Schulzentrum Kinderhaus: Baupläne trotz Proteste und Geldsorgen gesichert!

Münster plant den Ausbau des Schulzentrums Kinderhaus. Proteste fordern Finanzierung trotz Haushaltsengpässen. Ratssitzung am 2. Juli.

Münster plant den Ausbau des Schulzentrums Kinderhaus. Proteste fordern Finanzierung trotz Haushaltsengpässen. Ratssitzung am 2. Juli.
Münster plant den Ausbau des Schulzentrums Kinderhaus. Proteste fordern Finanzierung trotz Haushaltsengpässen. Ratssitzung am 2. Juli.

Schulzentrum Kinderhaus: Baupläne trotz Proteste und Geldsorgen gesichert!

Im Herzen von Münster-Kinderhaus steht das Schulzentrum, das in den vergangenen Wochen zum Brennpunkt hitziger Debatten geworden ist. Der Umbau des Schulzentrums wurde vorerst gestoppt, was zu lautstarken Protesten seitens der Eltern, Schüler und Lehrkräfte führte. Diese Demonstrationen vor dem Rathaus hatten das Ziel, auf die negativen Konsequenzen der Streichung des Umbauantrags von der Tagesordnung des Schulausschusses hinzuweisen. Der Grund für die Verzögerung? Ein angespanntes Haushaltsbudget der Stadt, das laut Stadtdirektor Thomas Paal jedoch nicht bedeutet, dass das Projekt aufgegeben wurde – es ist lediglich aufgeschoben.

Heute, am 24. Juni 2025, präsentierte eine Ratskoalition aus Grünen, SPD und Volt einen Plan, um den Bauaufschub zu verhindern. Gemeinsam mit der FDP und internationalen Fraktionen wird dieser Antrag am 2. Juli zur Abstimmung im Rat der Stadt Münster gebracht, mit einer erwarteten großen Mehrheit. Die geschätzten Kosten für die geplanten Umbauten und Sanierungsmaßnahmen belaufen sich auf über 31 Millionen Euro, wobei 16 Millionen aus nicht abgerufenen Mitteln des Haushalts für den Musikcampus stammen und 20 Millionen aus dem Investitionsfonds des Bundes im kommenden Jahr nach Münster fließen sollen, wie Antenne Münster berichtet.

Proteste und die finanzielle Lage

Die Proteste, die die Kinderhauser Bürger auf die Straße brachten, sind nicht unbedacht. Das Schulzentrum in Kinderhaus soll energetisch ertüchtigt werden, ohne die denkmalgeschützte Architektur zu beeinträchtigen. Die Stadt hat aufgrund der finanziellen Engpässe beschlossen, von über 40 geplanten Schulbauprojekten nur zwei – darunter das Schulzentrum Kinderhaus – vorerst aufzuschieben. Dies führte zu einer frustrierten Reaktion der Eltern und Lehrkräfte, die weiterhin Druck ausüben wollen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Die geplanten Kosten für den Umbau belaufen sich auf ca. 5,9 Millionen Euro, und der Umbau soll in vier Bauabschnitten während des laufenden Schulbetriebs erfolgen.

Doch die Sache hat einen größeren Hintergrund: In vielen deutschen Städten herrscht ein massiver Investitionsstau im Bildungsbereich. Laut dem KfW-Kommunalpanel betrug der Investitionsrückstand im Bereich Schulen enorm 55 Milliarden Euro, wobei jede zehnte Kommune die Unterhaltung ihrer Schulgebäude kaum gewährleisten kann. Die Gründe dafür sind vielfältig: starke Baukostensteigerungen, Engpässe in der Bauwirtschaft und eine negative Finanzlage – 58 Prozent der Kommunen bewerten ihre Finanzsituation als schlecht. Innovative Lösungsansätze, wie die Gründung von Schulbaugesellschaften, könnten helfen, diesem Stau entgegenzuwirken, jedoch scheint der Druck auf den Bund und die Länder dringlicher denn je, um weitere Wachstumshemmnisse zu verhindern.

Ausblick auf die Zukunft

Die Schulpolitiker in Münster hoffen darauf, dass mit dem heutigen Antrag der Ratskoalition verstärkt in die Infrastruktur der Schulen investiert werden kann. Sie betonen, dass die Pläne für eine neue Musikschule sowie für Räume für das Sinfonieorchester und die freie Szene nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Der geplante Umbau des Schulzentrums Kinderhaus könnte somit nicht nur ein Baustein für die lokale Bildungseinrichtung sein, sondern gleichzeitig ein Zeichen setzen, dass die Stadt bereit ist, die Herausforderungen im Bildungsbereich aktiv anzugehen.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Wenn der Rat dem Antrag am 2. Juli zustimmt, könnte das Schulzentrum Kinderhaus endlich die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen in Angriff nehmen. Der Druck ist groß und die Augen der Bürger auf die Entscheidungsträger gerichtet. Denn eines ist sicher: Die Bildungszukunft in Münster-Kinderhaus liegt allen am Herzen.