Neun Wochen Stillstand: Bahn baut am Niederrhein für die Zukunft!

Die Bahn sperrt von Februar bis Dezember 2025 die Strecke Emmerich-Oberhausen zur Modernisierung, was Pendler und Unternehmen betrifft.

Die Bahn sperrt von Februar bis Dezember 2025 die Strecke Emmerich-Oberhausen zur Modernisierung, was Pendler und Unternehmen betrifft.
Die Bahn sperrt von Februar bis Dezember 2025 die Strecke Emmerich-Oberhausen zur Modernisierung, was Pendler und Unternehmen betrifft.

Neun Wochen Stillstand: Bahn baut am Niederrhein für die Zukunft!

Die Deutschen lieben ihre Züge, doch im Sommer wird es am Niederrhein turbulent! Ab Freitag, den 26. Juni 2025, werden die Gleise zwischen Oberhausen und Emmerich für ganze neun Wochen gesperrt. Die Sperrung startet pünktlich um 21.00 Uhr und betrifft alle, die auf diese Strecke angewiesen sind – seien es Pendler, Fernreisende oder Industriebetriebe. Wie n-tv berichtet, ist dies Teil eines umfassenden Modernisierungsprojekts, das darauf abzielt, den europäischen Güterverkehrskorridor zwischen Rotterdam und Genua zu optimieren.

Die bestehende Strecke von 73 Kilometern wurde bereits in den 1990er Jahren erstmals für den Ausbau eingeplant, aber mangels ausreichender Kapazitäten muss nun nachgebessert werden. Die Deutsche Bahn hat seit 2017 daran gearbeitet, das, was 2007 in den Niederlanden mit der Betuwe-Linie abgeschlossen wurde, auch auf deutscher Seite umzusetzen. Aktuell sind die Gleise nur zweigleisig und stoßen an ihre Leistungsgrenzen. Damit die Züge in Zukunft wieder zuverlässig fahren, wird ein drittes Gleis gebaut, 47 Brücken erneuert und 38 neue Brücken errichtet.

Umleitungen und Herausforderungen

An den Wochenenden wird es für Reisende spannend, denn von den geplanten Umleitungen sind auch ICE-Züge betroffen. Pendler müssen auf Ersatzbusse umsteigen oder alternative Routen wählen. Eine besondere Herausforderung bleibt die Überquerung des Wesel-Datteln-Kanals, wo die Bauarbeiten zusätzliche Komplikationen mit sich bringen, da die Brücke breiter und höher werden muss. Zudem sind Anpassungen der Gleise über drei Kilometer zwischen Voerde und Wesel erforderlich. Ab dem 25. August sollen die Gleise dann wieder eingleisig befahrbar sein.

Die Bauarbeiten haben nicht nur Auswirkungen auf den Personennahverkehr. Unternehmen in der Region können während der Sperrung keine Güterzüge in Anspruch nehmen. Dies könnte in der Logistik einen echten Dämpfer darstellen und zeigt einmal mehr, dass ein funktionierendes Schienennetz für die Wirtschaft unerlässlich ist. Langfristig wird die Anbindung an die Güterstrecke jedoch ein wirtschaftlicher Vorteil für die Region sein, davon sind Experten überzeugt.

Bahnprojekte bis 2030

Aber das ist erst der Anfang, denn von 2025 bis 2030 stehen in Nordrhein-Westfalen grundlegende Sanierungsarbeiten an. Nordrhein-Westfalen wird von diesen Maßnahmen stark betroffen sein, denn bundesweit stehen 40 stark belastete Zugstrecken auf der Liste, zehn davon in NRW. Die Liste der geplanten Sanierungsarbeiten ist lang und umfasst beispielsweise die Strecken zwischen Hagen, Wuppertal und Köln im Jahr 2026 sowie die Verbindungen von Köln nach Bonn und Koblenz, die 2028 angepackt werden sollen, wie 24rhein aufzeigt.

Die Herausforderungen dabei sind nicht zu unterschätzen. Laut Tagesschau kann die Fertigstellung der Projekte bis 2030 auf 2035 verschoben werden. Probleme wie Engpässe in der Bauindustrie und der Fachkräftemangel führen dazu, dass nicht nur die Kosten, sondern auch die Dauer der geplanten Bauprojekte erheblich steigen könnten.

Die erwartet Verbesserung der Pünktlichkeit wird zwar einige Jahre auf sich warten lassen, doch der Bund hat immerhin 40 Milliarden Euro für die Modernisierungen bereitgestellt. Die Schienen der Bundesrepublik brauchen dringend ein Update – und bis 2035 will die Bahn jeden Tag ein wenig näher an ihrem Ziel sein.