30 Jahre inklusive Pflege: Fest des Vereins Patienten im Wachkoma

30 Jahre inklusive Pflege: Fest des Vereins Patienten im Wachkoma
Am 15. Juni 2025 feierte der Verein „Patienten im Wachkoma“ (PiW) ein beeindruckendes 30-jähriges Bestehen mit einem bunten Sommerfest in Köln. Unter der Schirmherrschaft von Friedhelm Julius Beucher, dem Ehrenpräsidenten des Deutschen Behindertensportverbands, fanden sich zahlreiche ehemalige und aktuelle Patienten sowie deren Familien, Vertreter verschiedener Vereine und Institutionen ein, um diesen besonderen Tag zu zelebrieren. Der Ex-Bürgermeister Wilfried Holberg und sein Nachfolger Matthias Thul nutzen die Gelegenheit, um dem Verein für sein Engagement zu danken.
Besonders hervorzuheben war der Auftritt des Weltklasse-Para-Sportlers Valentin Baus, der mit seinen zahlreichen Titeln und Medaillen Publikum und Anwesende begeisterte. Die Vereinsvorsitzende Mechthild Glunz, Logopädin seit 2011, begrüßte neben den politischen Vertretern auch Mitglieder von Banken und Institutionen, die den Verein tatkräftig unterstützen. Detlef Kämmerer vom TuS Othetal sprach über die gute Zusammenarbeit und den großen Zusammenhalt im Vereinsverbund.
Vielfältige Angebote für Patienten und Angehörige
Der Verein PiW wurde 1995 von Peter Baumhof ins Leben gerufen, nachdem seine Tochter Ilona nach einer Operation ins Koma fiel. Um die Betreuung seiner Tochter bis zu ihrem Tod zu gewährleisten, gründete Baumhof den Verein, der mittlerweile über 35 Teammitglieder umfasst und bis zu acht austherapierte Wachkomapatienten betreut. Das Motto „Wir sind kein Heim – wir bringen Sie heim“ unterstreicht das Ziel des Vereins: die Integration der Patienten in den familiären Alltag und die Förderung ihrer Mobilität.
Ein interessantes Feature sind die regelmäßig stattfindenden Wassertherapie-Projekte, die nach Angaben des Vereins (*https://www.piw-ev.de/Der-Verein/Pflegerisch-Therapeutisches-Konzept/Wassertherapie/*) zweimal jährlich über zwei Wochen hinweg organisiert werden. Diese Therapieangebote beinhalten neben Licht- und Klangtherapien auch gezielte Übungen zur Verbesserung der physischen Qualität und des Wohlbefindens der Patienten. Zudem erhalten Angehörige Schulungen, um die Versorgung der Patienten zu Hause zu erleichtern. Im Haus stehen vier Gästezimmer für sie zur Verfügung, was den familiären Austausch und die Nähe fördert.
Ein Blick auf die inklusiven Bemühungen
In einem breiteren Kontext der Inklusion und Barrierefreiheit wird auch auf die Maßnahmen des Aktionsplans für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen verwiesen, der am 18. Oktober 2023 ins Leben gerufen wurde. Ideen und Vorschläge konntest bis Ende Dezember 2023 beim Bundesministerium für Gesundheit eingereicht werden. Die zielgerichtete Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbänden und Organisationen hat das Ziel, die Weichen für ein gerechteres Gesundheitssystem zu stellen. Der Aktionsplan wurde am 02. Dezember 2024 an Jürgen Dusel, den Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, übergeben und zeigt, dass das Thema Inklusion auch weiterhin von großer Bedeutung ist (*https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/startschuss-aktionsplan-fuer-diverses-inklusives-barrierefreies-gesundheitswesen*).
Das Sommerfest des Vereins PiW war nicht nur eine Feier der vergangenen 30 Jahre, sondern auch ein deutliches Zeichen, welche Fortschritte in der Betreuung von Menschen im Wachkoma erzielt wurden. Bei einem griechischen Buffet, einer Kaffeetafel mit selbstgebackenen Kuchen und einer Cocktailbar wurde das Gemeinschaftsgefühl der Anwesenden gestärkt. Für die kleinen Gäste war eine große Hüpfburg besonders attraktiv – ein echter Hit für den kindlichen Spaßfaktor.
In dieser Atmosphäre der Freude und des Dankes wurde klar: Der Verein „Patienten im Wachkoma“ bleibt auch in Zukunft ein wichtiger Anker für viele Betroffene und deren Angehörige – eine echte Unterstützung in oft schwierigen Zeiten.