Gesichter der Klimakrise: Dombrowskis impactful Ausstellung in Bad Lippspringe

Die Ausstellung „Tropic Ice“ von Barbara Dombrowski läuft bis zum 23. August in Bad Lippspringe und thematisiert den Klimawandel durch Porträts.

Die Ausstellung „Tropic Ice“ von Barbara Dombrowski läuft bis zum 23. August in Bad Lippspringe und thematisiert den Klimawandel durch Porträts.
Die Ausstellung „Tropic Ice“ von Barbara Dombrowski läuft bis zum 23. August in Bad Lippspringe und thematisiert den Klimawandel durch Porträts.

Gesichter der Klimakrise: Dombrowskis impactful Ausstellung in Bad Lippspringe

In Bad Lippspringe sorgt derzeit die Ausstellung „Tropic Ice“ der Hamburger Künstlerin Barbara Dombrowski für Aufsehen. Bis zum 23. August kann man im Arminiuspark und im Ehrenhain eindrucksvolle Porträts von Menschen aus fünf Kontinenten bewundern. Gedruckt auf großformatigem Tuch, zeigen die Werke Gesichter aus klimatisch bedrohten Regionen, darunter indigene Völker wie die Bewohner von Kiribati, Amazonasbewohner aus Ecuador, Ost-Grönland, Massai aus Tansania sowie mongolische Nomaden. Dombrowski, die seit 2022 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ist, wollte mit ihrer Kunst keine Bilder der Klimakatastrophe, sondern die Menschen selbst ins Zentrum rücken, die vom Klimawandel betroffen sind. NW berichtet von den 35 Fotografien, die in einer kreisförmigen Installation im Arminiuspark angeordnet sind, was als Symbol für den Zusammenhalt der Menschheit gedeutet werden kann.

Das Projekt wird durch den Kulturfonds Bad Lippspringe sowie zahlreiche Spenden und Sponsoren unterstützt. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Begleitprogramm umrahmt, das unter anderem Kunst- und Pädagogikprojekte in Kitas und Schulen umfasst, wie die Kunsthistorikerin Heike Sondermann-Salzig erläutert. Laut Bürgermeister Ulrich Lange ist die Botschaft der Franzosen, die der Ausstellung zugrunde liegt, bemerkenswert: Menschen aus verschiedenen Klimazonen prallen hier aufeinander und erzählen ihre Geschichten.

Einblicke in die Lebensrealitäten

Barbara Dombrowski hat in den letzten zehn Jahren zahlreiche klimarelevante Orte auf der ganzen Welt besucht. Sie hat das Leben unterschiedlicher ethnischer Gruppen dokumentiert, deren Existenz durch äußere Einflüsse bedroht ist. Ihre Reisen führten sie zu den Inuit in Ostgrönland, zu den Achuar und Shuar im Amazonas, zu mongolischen Nomaden in der Wüste Gobi, zu den Massai in Tansania und zu den Menschen des Inselstaates Kiribati. Diese Erfahrungen fließen in ihre Arbeiten ein, die in nationalen und internationalen Ausstellungen präsentiert werden. Besonders hervorzuheben ist, dass Dombrowski 2017 mit „Tropic Ice“ offizielle Partnerin der UN zum COP23 in Bonn wurde und 2020 ihre Ausstellung mit einer Live-Bebilderung der Pastorale von Beethoven ergänzte, die am 2. Juli in der St. Martinskirche zu sehen sein wird.

Kunst hat dabei eine entscheidende Rolle in der Bewusstseinsbildung über den Klimawandel. Sie trägt dazu bei, komplexe Themen greifbar zu machen und emotionale Reaktionen zu wecken, wie auf greenkama.org betont wird. Dombrowskis Werke sind ein Beispiel dafür, wie Kunst dazu beitragen kann, den Diskurs über den Klimawandel zu initiieren und eine Verbindung zwischen verschiedenen Kulturen herzustellen.

Gesellschaftliches Engagement und Verantwortung

Das kunstpädagogische Programm der Ausstellung zielt darauf ab, den jüngeren Generationen das Thema Klimabewusstsein näher zu bringen. Hier können Kinder und Jugendliche auf kreative Weise lernen, wie sie ihren eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren können. Solche Initiativen sind essenziell, um ein gemeinschaftliches Gefühl zu schaffen und die Menschen zu aktivem Handeln zu inspirieren. Dombrowski selbst setzt sich auch in ihrem Buchprojekt „Alltagswelten des Klimawandels“ damit auseinander, wie der Klimawandel unser aller Leben beeinflusst und welche Verantwortung wir dafür tragen. Der Preis für ihr Buch, das 2024 im Benteli Verlag veröffentlicht werden soll, liegt bei 68 Euro.

Die Ausstellung „Tropic Ice“ ist also nicht nur ein visuelles Erlebnis, sondern auch ein Appell an unser aller Verantwortung im Angesicht der Klimakrise. Sie regt zum Nachdenken an und ist eine Einladung, die Augen zu öffnen für die Geschichten der Menschen, die am meisten unter den Veränderungen leiden. Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm finden sich auf der Website des Kulturfonds Bad Lippspringe.