Pferdestall Remscheid: Rheinlandtaler für beispielgebende Erinnerungsarbeit!

Gedenkstätte Pferdestall in Remscheid erhält Rheinlandtaler für herausragenden Beitrag zur Erinnerungskultur.

Gedenkstätte Pferdestall in Remscheid erhält Rheinlandtaler für herausragenden Beitrag zur Erinnerungskultur.
Gedenkstätte Pferdestall in Remscheid erhält Rheinlandtaler für herausragenden Beitrag zur Erinnerungskultur.

Pferdestall Remscheid: Rheinlandtaler für beispielgebende Erinnerungsarbeit!

Ein bedeutender Moment für die Erinnerungskultur in Remscheid: Der Verein Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall wurde mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ausgezeichnet. Vorsitzender Hans Heinz Schumacher nahm die Ehrung am vergangenen Mittwochnachmittag im großen Ratssaal entgegen, wie rga.de berichtet. Der Pferdestall, ein ehemaliger Stall für Polizeipferde, erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus, die hier während der NS-Zeit gefangen gehalten und misshandelt wurden.

Die Initiative zur Schaffung der Gedenk- und Bildungsstätte begann 2018 aus einem Geschichtsprojekt des EMMA-Gymnasiums, in dem Schüler das Schicksal jüdischer Mitschüler im Dritten Reich erforschten. So entstand ein Ort des Lernens und des Gedenkens, der nun auch durch Stolpersteine und Denkmalprojekte ergänzt wurde. Professor Dr. Jürgen Wilhelm bezeichnete das Vorhaben als „beispielgebend“, während er zugleich die mangelhafte Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen über viele Jahre hinweg kritisierte.

Herausforderungen der Erinnerungskultur

Schumacher und Wilhelm nutzen die Plattform, um auf die aktuelle politische Lage hinzuweisen. Beide appellierten an die Anwesenden, sich aktiv gegen populistische Strömungen zu positionieren. „Die Erinnerung an die Verfolgten und die Aufklärung über die Verbrechen des Nationalsozialismus sind essenziell, um Wiederholungen historischer Katastrophen zu verhindern“, so Wilhelm.

Im Rahmen des Gedenkens wird das Projekt fortlaufend erweitert. Der Verein hat bereits neue Denkmäler für Sinti und Roma sowie eine Skulptur für den Remscheider Gad Frank installiert. Darüber hinaus laufen Führungen durch die Gedenk- und Bildungsstätte kostenlos, was eine wichtige Ressource für die Vermittlung der Geschichte darstellt. Informationen dazu sind über die Website des Vereins zugänglich, die auch regelmäßig aktuelle Ausstellungen zur Geschichte der Remscheider Juden, Sinti und Roma, sowie zu Deserteuren dokumentiert.

Feierliche Anlässe und zukünftige Pläne

Durch Crowdfunding will der Verein zusätzliche Mittel für die Projekte beschaffen, die am 1. März 2025 gestartet wurde. Die Geburtsstätte der Gedenk- und Bildungsstätte, der Pferdestall, öffnete am 21. Oktober 2023 seine Pforten und stellt einen Ort dar, der über die grausame Vergangenheit aufklärt und eine Plattform für kritische Auseinandersetzungen bietet. Der Wechsel des Eigentums in städtisches Besitz wurde von Schumacher gefordert, um eine nachhaltige Zukunft des Projektes sicherzustellen.

Die Gedenk- und Bildungsstätte fungiert nicht nur als Ort des Erinnerns, sondern als eine Stätte des Wissensaustauschs und der Reflexion – das ist umso wichtiger in Zeiten, in denen die Erinnerung an die dunklen Kapitel der Geschichte immer wieder herausgefordert wird, wie bpb.de zusammenfasst. Das Engagement des Vereins leistet einen wertvollen Beitrag zur deutschen Erinnerungskultur, die sage und schreibe den Auftrag hat, Lehren aus der Geschichte zu ziehen und so der Wiederholung von Unrecht entgegenzuwirken.