Bergheim kämpft gegen Halsbandsittiche: Vergrämung geplant!
Stadt Bergheim plant Maßnahmen zur Vergrämung von Halsbandsittichen wegen Anwohnerbeschwerden über Lärm und Verunreinigung.

Bergheim kämpft gegen Halsbandsittiche: Vergrämung geplant!
Die Stadt Bergheim hat klare Pläne: Die Halsbandsittiche in Fliesteden sollen vergrämt werden. Laut Informationen der Rundschau Online haben die Ortsbürgermeisterin Elisabeth Hülsewig und die Dezernentin Andrea Lehmann-Pedyna diese Maßnahme bestätigt. Grund dafür sind zahlreiche Beschwerden der Anwohner, die sich über den Kot der Vögel auf Spielgeräten, Wegen und Terrassen beschweren. Auch die Geräusche der Sittiche stören, besonders morgens ab 5 Uhr und abends ab 20 Uhr.
Die Stadt hat bereits reagiert, indem sie die Reinigungsintervalle verkürzte und die Installation von Sonnensegeln prüfte. Zunächst sah die Stadt jedoch keine weiteren Maßnahmen als notwendig an und verwies auf die Zuständigkeit des Rhein-Erft-Kreises. Dieser erklärte, dass die Stadt bei starken Verunreinigungen handeln könne. So nahm Bergheim Kontakt zu einem Falkner aus Erftstadt auf und plant den Einsatz eines Greifvogels am Dienstag, 26. August. Ziel ist es, die Sittiche durch den Geruch eines natürlichen Feindes an einen anderen Platz zu vertreiben.
Die Situation in Köln
Ähnliche Überlegungen machen sich auch in Köln breit. Laut Deutschlandfunk versammeln sich dort über 1.000 Halsbandsittiche abends auf einem Schlafplatz an der Rheinuferstraße. Auch hier leiden die Anwohner unter Lärm und Verunreinigungen. Zudem hat ein Bürger eine Böllerschussanlage gebaut, um die Vögel zu vertreiben, was zwar kurzfristig funktionierte, die Sittiche jedoch immer wieder zurückkehren ließ.
Der Standort am Rheinauhafen scheint ideal für die Vögel zu sein, da er eine große Einflugschneise bietet und zudem von Lichtreklamen und viel Autoverkehr geprägt ist. Diese Gegebenheiten halten Greifvögel fern. Naturschützer warnen indes, dass die Vergrämung der Sittiche eine Verschiebung des Problems darstellt. Einige befürworten sogar, die Sittiche einfach tolerieren und friedlich coexistieren zu lassen.
Kritik an der Vergrämung
Die Diskussion um die Vergrämung der Halsbandsittiche wird auch in Köln kontrovers geführt. Laut Kölner Stadt-Anzeiger sind die Vögel seit fast 40 Jahren in Köln heimisch. Anwohnerbeschwerden, insbesondere an der Dreikönigenstraße, führen dazu, dass der Stadtrat und der Umweltausschuss nun nach Lösungen suchen. Ein Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Anwohner und dem Tierschutz wurde dabei in Form von Vergrämungsmaßnahmen gefunden.
Der Ornithologe Achim Kemper vom NABU äußert sich jedoch kritisch und fordert, den Zeitraum für Vergrämungsmaßnahmen auf fünf bis zehn Jahre zu verlängern, da diese nur kurzfristige Erfolge versprechen. Auch andere Stimmen, wie die von Tierärztin Claudia Behlert, warnt, dass Vergrämung keine nachhaltige Lösung darstelle. Politiker hoffen indes, dass die Vögel einen neuen Schlafplatz finden, ohne die Anwohner weiterhin zu belästigen.
So scheint das Thema Halsbandsittiche sowohl in Bergheim als auch in Köln die Gemüter zu bewegen. Ob eine langfristige Lösung gefunden wird, bleibt abzuwarten.