Krisenbewältigung in Bedburg: Neue medizinische Hilfe nach Klinikschließung!

Krisenbewältigung in Bedburg: Neue medizinische Hilfe nach Klinikschließung!
Die Schließung des Krankenhauses in Bedburg vor fünf Monaten hat tiefe Spuren hinterlassen. Die Folgen sind spürbar: Versorgungsengpässe, lange Wartezeiten und überlastete Notfallambulanzen sind nur einige der Herausforderungen, mit denen die Bürger:innen jetzt konfrontiert sind. Um dieser Situation entgegenzuwirken, starten die Stadt Bedburg, die Allgemeinarztpraxis von Dr. Jens Wasserberg und das Krankenhaus Jülich eine neue Kooperation im Rahmen des Medizinischen Versorgungsverbunds Erft-Rur (MVER). Diese Initiative, wie rheinische-anzeigenblaetter.de berichtet, hat das Ziel, die medizinische Versorgung in und um Bedburg deutlich zu verbessern.
Ein zentrales Element dieser Kooperation ist die Einführung eines Koordinationsarztes in der Praxis von Dr. Wasserberg. Dieser wird eine Schlüsselrolle dabei spielen, die Übergänge zwischen ambulanter und stationärer Behandlung effizienter zu gestalten. In einem überlasteten Gesundheitssystem macht eine solch gute Vernetzung Sinn, ganz im Sinne einer besseren Betreuung der Patient:innen.
Herausforderungen und Lösungen
Bürgermeister Sascha Solbach äußert sich besorgt über die aktuellen Umstände und kritisiert die Reaktion von Land und Bund auf die Krankenhaus-Schließung. „Da liegt was an“, macht er deutlich und betont die Wichtigkeit, das Hilfsangebot für Patient:innen, die eine stationäre Behandlung benötigen, zeitnah auszubauen. Ein Koordinationsarzt soll auch den niedergelassenen Ärzten zur Seite stehen, indem er die verfügbaren Kapazitäten in der Region überwacht – das verringert den Stress bei der Suche nach Klinikplätzen erheblich.
Stefan Kück, der Geschäftsführer des Krankenhauses Jülich, unterstützt die Gründung des MVER und erkennt die Notwendigkeit einer optimierten Versorgung in der Region an. „Wir haben ein gutes Händchen bei der Initiierung dieser Zusammenarbeit“, betont er und ist überzeugt, dass Teams aus Jülich und Bedburg gemeinsam eine nachhaltige Lösung finden werden.
Der Zustand der Krankenhausversorgung in Deutschland
Die Entwicklungen in Bedburg stehen nicht isoliert da. Laut bpb.de hat das deutsche Gesundheitssystem mit Problemen in der Krankenhausversorgung zu kämpfen, die sich über die letzten Jahre verschärft haben. Während die Zahl der Krankenhausbetten von 665.600 im Jahr 1991 auf nur 494.300 im Jahr 2019 gesenkt wurde, ist der Bedarf an stationären Behandlungen jedoch nicht gesunken. Vor allem ältere Menschen benötigen häufiger ärztliche Hilfe, was die Lücke zwischen Capazitäten und medizinischem Bedarf weiter vergrößert.
Die Schließung einer wichtigen medizinischen Einrichtung in Bedburg hat somit nicht nur lokale Auswirkungen, sondern wirft auch ein Licht auf die strukturellen Herausforderungen, die im gesamten Land zu bemerken sind. Umso wichtiger ist es, dass regionale Akteure wie die Stadt Bedburg und das Krankenhaus Jülich zusammenarbeiten, um diesen Herausforderungen produktiv zu begegnen.