Rhein-Erft-Kreis: Einzelhändler kämpfen ums Überleben in der Krise!

Der Rhein-Erft-Kreis kämpft mit Herausforderungen im Einzelhandel: sinkende Kundenfrequenz, Bürokratie und steigende Kosten belasten Händler.

Der Rhein-Erft-Kreis kämpft mit Herausforderungen im Einzelhandel: sinkende Kundenfrequenz, Bürokratie und steigende Kosten belasten Händler.
Der Rhein-Erft-Kreis kämpft mit Herausforderungen im Einzelhandel: sinkende Kundenfrequenz, Bürokratie und steigende Kosten belasten Händler.

Rhein-Erft-Kreis: Einzelhändler kämpfen ums Überleben in der Krise!

Der Einzelhandel im Rhein-Erft-Kreis steht aktuell unter einem enormen Druck. In einer neuen Serie namens „LadenLokal“ beleuchtet der Kölner Stadt-Anzeiger die Herausforderungen, denen sich inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte gegenübersehen – einige existieren bereits in der dritten Generation. Abnehmende Kundenfrequenz und eine spürbare Kaufzurückhaltung setzen vielen Händlern zu, die oft ihr letztes Geld in ihre Geschäfte investieren müssen.

Besonders alarmierend ist die Halbjahresbilanz des Handelsverbands Deutschland (HDE), die von Problemen wie komplizierter Bürokratie, steigenden Mindestlöhnen und einer allgemeinen Preisentwicklung berichtet. Jörg Hamel vom Handelsverband Nordrhein-Westfalen bestätigt, dass viele Händler am Rande des Existenzminimums leben. Die Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Umsätze sind düster: Lediglich 13 Prozent der Händler rechnen mit Verbesserungen, während 71 Prozent einen Rückgang der Kundenfrequentierung melden.

Das große Ganze

Statista belief sich der Umsatz des Einzelhandels zuletzt auf etwa 649,9 Milliarden Euro. Während Discounter wie Lidl und Aldi durch hohe Flächenproduktivität glänzen, verlieren klassische Kauf- und Warenhäuser zusehends an Bedeutung. Der Marktanteil des Online-Handels wächst unaufhaltsam.

Die Corona-Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Während viele Geschäfte schließen mussten, sah sich der Online-Handel mit einem riesigen Umsatzboom konfrontiert. Zu diesen Herausforderungen kommen nun auch die Folgen des Russland-Ukraine-Kriegs, der in vielen Haushalten zu einer negativen Verbraucherstimmung führt und vermehrt dazu führt, dass Konsumgüter im nicht notwendigen Bereich gemieden werden.

Visionen für die Zukunft

Um die Innenstädte wieder lebendig zu gestalten, ist eine neue Vision offenbar unerlässlich. Melanie Steven vom Aktivkreis Frechen plädiert für Innenstädte, die nicht nur Orte des Einkaufs, sondern auch der Kommunikation und Gemeinschaft sind. Der Standort muss durch eine höhere Aufenthaltsqualität gepunktet werden, was laut Frank Hemig von der IHK Köln nur durch gute Rahmenbedingungen und eine bessere Erreichbarkeit gelingen kann.

Der Einzelhandel sichert in Deutschland Millionen Arbeitsplätze und ist ein Zentraler Wirtschaftsfaktor. Um die Branche zu stärken, sind politische Maßnahmen vonnöten. Es gilt, Bürokratie abzubauen, Steuererleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen zu schaffen und die Energiekosten zu senken, so der Einzelhandelsblog. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Wettbewerbsbedingungen fairer gestalten, sondern auch die Attraktivität der Innenstädte erhöhen.

In einer Zeit, in der der Einzelhandel rund 3 Millionen Menschen Arbeitsplätze bietet, liegt es an uns allen, diesen wichtigen Wirtschaftssektor zu unterstützen. Ohne ihn verliert nicht nur der Rhein-Erft-Kreis, sondern ganz Deutschland an Lebendigkeit und Identität.