Currenta pumpt verbotene Gifte ins Wasser: Rhein in Gefahr!

Currenta pumpt verbotene Gifte ins Wasser: Rhein in Gefahr!
Die Diskussion über die giftigen Stoffe im Rhein nimmt an Fahrt auf. Aktuell steht das Pestizid Cyproconazol im Fokus, das von Currenta in den Rhein geleitet wird. Dieses Pflanzenschutzmittel ist nicht nur für Pflanzen und Tiere gefährlich, sondern auch für den Menschen. Laut News894 wurde Cyproconazol bereits 2021 von der EU vom Markt genommen, da gravierende gesundheitliche Schäden sowohl für Menschen als auch für die Umwelt bekannt sind. Dennoch produziert Currenta das Pestizid weiterhin und leitet es legal ins Abwasser, wo es in den Rhein gelangt.
Doch warum geschieht das? Auf Anfrage der Kölner Bezirksregierung zur weiteren Ableitung des Stoffes gab es bisher keine klare Antwort. Die Bedingungen für die Entsorgung in den Rhein scheinen genehmigt zu sein, was viele Bürger:innen aufhorchen lässt. Immerhin wurden bis zum 30. November 2022 alle Restbestände in der EU abgebaut und hätten danach sicher entsorgt werden müssen, wie die WDR berichtet.
Die Risiken des Cyproconazols
Die Auswirkungen von Cyproconazol sind nicht zu unterschätzen. Umweltverbände wie der BUND fordern, dass chemische Stoffe, die in der EU nicht mehr verwendet werden dürfen, auch nicht mehr produziert werden. Angesichts der Gefährlichkeit des Stoffes für Mensch und Umwelt könnte die Situation belasten. Aktuell ist es rechtlich jedoch möglich, das Pestizid weiterhin zu produzieren und auch in Drittländer zu exportieren. Diese Praxis stößt auf viel Kritik, denn die Einleitung in den Rhein könnte nur durch ein neues Gesetz beendet werden, welches bislang nicht in Sicht ist.
Zusätzlich zu Cyproconazol gelangen auch große Mengen der sogenannten Ewigkeitschemikalie PFAS aus dem Leverkusener Chempark in den Rhein. Diese Stoffe sind besonders problematisch, da sie sich nicht abbauen und sich in der Umwelt sowie in Lebewesen anreichern. Laut Umweltbundesamt sind einige PFAS-Verbindungen sogar als krebserregend eingestuft, was die besorgniserregende Situation weiter verschärft.
Europäische Richtlinien und lokale Realität
Der Umgang mit chemischen Stoffen in der Europäischen Union ist durch strenge Verordnungen reglementiert. Die REACH-Verordnung und die CLP-Verordnung sind zentrale Elemente dieses Rahmens. Sie zielen darauf ab, die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen, dabei aber auch Handelshemmnisse zu vermeiden. Der Europäische Parlament hat außerdem gefordert, dass gefährliche chemische Stoffe strenger reguliert werden, insbesondere solche, die als gesundheitsschädlich gelten.
Die aktuelle Situation mit der Ableitung von Cyproconazol und PFAS wirft ein Schlaglicht auf die Diskrepanz zwischen EU-Vorschriften und deren Umsetzung auf lokaler Ebene. Es bleibt abzuwarten, ob politische Entscheidungsträger die nötigen Schritte einleiten, um die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zu schützen.