Alarm im Rhein-Sieg-Kreis: Asiatische Tigermücke verbreitet sich rasch!
Die Asiatische Tigermücke wurde im Rhein-Sieg-Kreis entdeckt. Gesundheitsamt ruft zur Unterstützung des Mücken-Monitorings auf.

Alarm im Rhein-Sieg-Kreis: Asiatische Tigermücke verbreitet sich rasch!
Die Asiatische Tigermücke, bekannt für ihr auffälliges schwarz-weißes Muster und tagsüber aktive Stechgewohnheiten, hat nun auch im Rhein-Sieg-Kreis Einzug gehalten. Das Gesundheitsamt hat einen bestätigten Fall in Königswinter gemeldet, während in Meckenheim ein Verdachtsfall untersucht wird. Diese Entdeckungen sind durch Hinweise von Bürgern im Rahmen eines Mücken-Monitorings zustande gekommen, wie WDR berichtet.
Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, Sichtungen dieser invasiven Mückenart zu melden, um die Ausbreitung frühzeitig zu erkennen. Online im Mückenatlas können Bürger die Sichtungen eintragen. Neben der Meldung von Beobachtungen wird empfohlen, stehende Gewässer zu vermeiden und während der aktiven Tageszeiten der Tigermücken schützende Kleidung zu tragen. Mit der aggressiven Stechweise der Tigermücken sind sie eine größere Bedrohung als unsere heimischen Mücken.
Eine wachsende Gefahr
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) hat sich über die Jahre hinweg immer weiter verbreitet. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt in Ostasien, doch seit den 1980er-Jahren findet man diese Art auch in Amerika und Südeuropa. In Deutschland wurden erstmals 2007 Eier dieser Mücke entdeckt, und ihre Population hat sich seitdem signifikant vergrößert, was durch den globalen Handel und den Klimawandel begünstigt wird, wie National Geographic erklärt.
Die Asiatische Tigermücke kann über 20 verschiedene Viren, darunter das Dengue- und Zika-Virus, übertragen. Hierzulande sind zurzeit zwar keine Fälle bekannt, bei denen eine Tigermücke einen Krankheitserreger übertragen hat, jedoch gibt es Besorgnis über die steigenden Infektionszahlen in anderen Regionen, wie Brasilien oder Bangladesch, und auch nahegelegene Länder wie Frankreich haben bereits Chikungunya-Infektionen zu verzeichnen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Die Bekämpfung dieser invasiven Mückenart gestaltet sich schwierig. Da der Einsatz von chemischen Pestiziden oft umweltschädlich und gesetzlich eingeschränkt ist, suchen Wissenschaftler umweltfreundliche Alternativen. Eine interessante Entwicklung stammt von den Forschern des LOEWE-Zentrums für Translationale Biodiversitätsgenomik, die eine ➔ „biologische Feuerwehr“ entwickeln, die auf RNA-Interferenz (RNAi) basiert. Diese Methode könnte spezifische Gene der Mücken ausschalten und somit deren Überleben verhindern, ohne andere Insekten oder Mensch zu schädigen, wie ebenfalls auf National Geographic beschrieben wird.
Obwohl das Risiko eines Mückenstichs in Deutschland derzeit als gering eingeschätzt wird, sollte jeder, der in tropische Regionen reist, vorsichtig sein und sich vor Mückenstichen schützen. Das Robert-Koch-Institutberichtete von über 700 Denguefällen im Jahr 2023, was dreimal so viele wie im Vorjahr sind, was die Situation weiter verkompliziert.
In Anbetracht all dieser Entwicklungen ist es wichtig, wachsam zu sein und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zu beobachten und gegebenenfalls einzugreifen, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.