Die faszinierende Geschichte der Pariser Métro: Ein Jahrhundert im Untergrund!

Die faszinierende Geschichte der Pariser Métro: Ein Jahrhundert im Untergrund!
Paris, die Stadt der Lichter, hat nicht nur mit ihrem romantischen Flair zu kämpfen, sondern auch mit einem ganz besonderen Transportmittel: der Métro. Auch wenn sie heute für ihre Sauberkeit und Effizienz bekannt ist, war ihre Entstehungsgeschichte ein steiniger Weg. An diesem 19. Juli 2025 feiern wir das 125-jährige Bestehen der ersten Linie, die am 19. Juli 1900 eröffnet wurde. Diese faszinierende Reise begann mit einer Vision, die aus der Not heraus entstand. WDR berichtet, dass Paris im Vorfeld der Weltausstellung 1900 dringend eine Lösung benötigte, um die Massen an Besuchern zu transportieren.
Ein Meister seines Fachs war der Ingenieur Fulgence Bienvenüe, der für den Bau der Métro verantwortlich zeichnete. Geboren am 27. Januar 1852 in der Bretagne, galt er als der „Vater der Métro“ und revolutionierte den Tunnelbau in Paris. Seine innovative Methode, nassen Boden zu gefrieren, ermöglichte es, unter schwierigen Bedingungen zu bauen und damit die Straßenoberfläche schnell wiederherzustellen. Bienvenüe wurde 1896 zum Chefingenieur der Pariser Métro ernannt und gehörte zu jenen, die hartnäckig dafür kämpften, die staatliche Eisenbahn zu umgehen, um die Métro eigenständig zu realisieren.
Die erste Linie und ihr Wachstum
Mit Genehmigung zum Baubeginn im März 1898 legte Bienvenüe mit seinem Team zügig los. Zwei Jahre später war die erste Linie, die 10 Kilometer von Porte Maillot nach Porte de Vincennes führte, dann auch schon betriebsbereit. Nach nur zehn Jahren hatte sich das Grundnetz der Métro auf stolze 65 Kilometer ausgeweitet. Ein wahres Meisterwerk, das heute noch als Fundament für die Mobilität der Pariser dient.
Die Entscheidung, auf unterirdische Lösungen statt auf Hochbahntrassen zu setzen, war eine wegweisende, die nicht nur die Zeitgenossen begeistert hat. Tatsächlich war Victor Hugo ein prominenter Unterstützer der Idee, die Stadt nicht durch Hochbahnen zu durchziehen, was oft als unattraktiv empfunden wurde. Die Métro jedoch brachte eine ganz neue Dimension in die städtische Infrastruktur.
Moderne Nutzung der Métro
Heute hat sich die Pariser Métro zu einem der effizientesten und benutzerfreundlichsten Transportsysteme entwickelt. Die Stationen sind an charakteristischen roten Schildern zu erkennen und bieten sowohl Fahrkartenautomaten als auch Mitarbeiter für eine einfache Ticketabwicklung. Inhaber von Einzelfahrkarten und Touristenfahrkarten nutzen ein magnetisches System, das ein unkompliziertes Einsteigen ermöglicht.
- Einzelticket für Métro und RER: 2,50 €
- Paris Visite Ticket für Touristen:
- 1 Tag: 29,90 €
- 2 Tage: 44,45 €
- 3 Tage: 62,30 €
- 5 Tage: 76,25 € (50% Rabatt für Kinder unter 10 Jahren)
Die Métro fährt täglich von 5:20 Uhr bis 00:20 Uhr und hat tagsüber Wartezeiten von nur 2-5 Minuten. Trotz ihrer Beliebtheit gibt es allerdings auch Herausforderungen; die Stationsinfrastruktur ist teilweise nicht barrierefrei und nur die Linie 14 bietet Aufzüge an. Wer mit einem Rollstuhl unterwegs ist, sollte besser auf alternative Verkehrsmittel wie Busse zurückgreifen.
Mit seiner reichen Geschichte und der modernen Nutzung bleibt die Pariser Métro das Rückgrat der Mobilität in der Stadt. Die Lehren aus der Vergangenheit und die Innovationen von Bienvenüe sorgen auch heute dafür, dass Millionen von Menschen die Stadt bequem und schnell erkunden können. Seine Arbeit wird mit dem Namen der Station Avenue du Maine, die 1933 in Bienvenüe umbenannt wurde, auch posthum gewürdigt.
Die Pariser Métro ist also nicht nur ein Transportmittel, sondern ein bedeutendes Stück Geschichte, das jede Generation aufs Neue fasziniert und verbindet. So wird auch in der Zukunft dieses beeindruckende Netzwerk von U-Bahn-Linien weiter wachsen und gedeihen.
Für weitere Informationen zur Métro in Paris und zur Geschichte von Bienvenüe können die Artikel von WDR, Wikipedia und Frankreich-Trip besucht werden: WDR, Wikipedia, Frankreich-Trip.