Sichere Sprünge: So wird das Freibad Geisweid für heiße Tage gerüstet!

Sichere Sprünge: So wird das Freibad Geisweid für heiße Tage gerüstet!
Die Sommerferien in NRW haben begonnen und die Freibäder füllen sich mit Menschen, die der Hitze entkommen wollen. Ein ganz besonderer Ort ist das Warmwasserfreibad Geisweid, das nun auf eine über 70-jährige Geschichte zurückblickt und in den 2010er Jahren modernisiert wurde. Betriebsleiter Steffen Schmidt und sein Kollege Leonard Wied, die für die städtischen Hallen- und Freibäder verantwortlich sind, betonen die Bedeutung der Sicherheitsmaßnahmen und den ordnungsgemäßen Betrieb, gerät doch manchmal auch in den Hintergrund, wie viel Technik hinter einem erfolgreichen Badebetrieb steckt. Siegener Zeitung berichtet, dass täglich Kontrollgänge des Bäderteams besonders an heißen Tagen durchgeführt werden.
Das Freibad Geisweid ist mit modernen digitalen Anzeigen ausgestattet, die Wasserfluss, Pumpenaktivität und den chemischen Zustand des Wassers überwachen. Das Pumpenhaus wird als das „Herz der Anlage“ bezeichnet, da es für den Wasserkreislauf sorgt und die Betriebstätigkeiten erst ermöglicht. So haben Schwimmer die Gewissheit, dass die Qualität des Wassers bestmöglich aufrechterhalten wird. Ein Fakt, der nicht unerheblich ist: Pro Badegast gehen täglich etwa 30 Liter Wasser verloren, hauptsächlich durch das Verlassen des Beckens.
Sicherheit im Freizeitbad
Die strengen Vorgaben für den Betrieb von Freibädern beruhen auf DIN-Normen und den Vorschriften der Gesetzlichen Unfallversicherung, die in einem umfassenden Regelwerk zusammengefasst sind und insgesamt 102 Seiten umfassen. Sicherheitsstandards wie die DGUV Regel 107-001 bieten klare Richtlinien, die für die Sicherheit der Beschäftigten und der Badegäste sorgen. Ein wichtiger Punkt ist der Umgang mit Gefahrstoffen, insbesondere mit Chlorgas.
Chlorgas ist entscheidend für die Desinfektion von Trink- und Badewasser, jedoch birgt es auch Risiken – wenn es unkontrolliert austritt, können gesundheitliche Symptome wie geschwollene Augen und gereizte Atemwege auftreten. Ein besonderes Augenmerk richten Experten auf Schulungen zum sicheren Umgang mit Chlorgas. Thomas Beutel hat dazu ein neues Handbuch veröffentlicht, das die Sicherheit in Schwimmbädern erhöhen soll. Lutz Jesco berichtet, dass das Handbuch unter anderem die technische Handhabung, Lagerung und Dosierung behandelt sowie umfassende Sicherheitsvorkehrungen enthält, die dringend nötig sind.
Auf die richtige Ausbildung kommt es an
Das qualifizierte Fachpersonal ist entscheidend, um Störungen und mögliche Risiken schnell zu identifizieren. In Geisweid wird diese Verantwortung ernst genommen, denn die Sicherheit der Badegäste hat oberste Priorität. Die digitale Technik im Freibad ermöglicht es, Probleme rasch zu lokalisieren und zu beheben. Gerade in der heißen Jahreszeit ist es besonders wichtig, potenzielle Gefahrenquellen im Blick zu behalten.
Ein Vorfall in Bergheim, NRW, verdeutlicht die Dringlichkeit: Dort erlitten während des Schwimmunterrichts 21 Kinder und 3 Erwachsene Atemwegsreizungen durch einen unerwarteten Chlorgasaustritt. Dieser Vorfall hat die Branche aufgeschreckt und zeigt, wie wichtig präventive Maßnahmen und kontinuierliche Schulungen sind, um die Sicherheit in Freibädern zu gewährleisten.
Im Freibad Geisweid wird also nicht nur geschwommen, sondern auch für die Sicherheit gesorgt. Bei einem Sprung ins kühle Nass können sich die Badegäste entspannt zurücklehnen, denn hier hat man ein gutes Händchen für sicheres Baden in der Höhe der Sommersaison.