Kitzingen wird zum Klimamuster: Forschung für ein hitze-resistentes Umland

Kitzingen wird zum Klimamuster: Forschung für ein hitze-resistentes Umland

Kitzingen, Deutschland - Im Herzen von Kitzingen, einer Stadt, die oft spöttisch als „Hitzingen“ tituliert wird, nimmt ein neues und spannendes Klimaforschungsprojekt der Universität Würzburg Formen an. Dieses Projekt hat sich die Untersuchung der Erwärmung in Kitzingen und dem umgebenden ländlichen Raum zur Aufgabe gemacht. Mit über 60 Sensoren, die im Landkreis Kitzingen installiert werden, hebt sich die Stadt nicht nur als Forschungsstandort hervor, sondern auch als Vorreiter im Klimaschutz. Die Sensoren werden wichtige Wetterdaten und Informationen zur Bodenfeuchtigkeit aufzeichnen, und das in Echtzeit. Interessierte Bürger können die erzeugten Daten jederzeit einsehen unter Projekt StaRK.

Das Ziel dieser Initiative ist es, die Bewohner für die Notwendigkeit der Anpassung an den Klimawandel zu sensibilisieren, sowie praktische Tipps zu geben, etwa zur effektiven Gartenbewässerung. Ein langfristiges Ziel dieser Maßnahme ist die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Kommunen, um die Aufenthaltsqualität in den Städten zu verbessern und gleichzeitig deren Kühlung zu fördern. Das Unternehmen wird durch 250.000 Euro von der Bayerischen Staatsregierung unterstützt, was das Engagement des Freistaates für den Klimaschutz unterstreicht und zeigt, dass konkrete Schritte unternommen werden, um den Herausforderungen des Klimawandels entgegenzuwirken. Kitzingen hat derzeit etwa 23.000 Einwohner, während Dürrnbuch lediglich 120 zählt.

Klimaschutzkonzept der Stadt Kitzingen

Parallel zu den Forschungsarbeiten hat die Stadt Kitzingen ein integriertes Klimaschutzkonzept entwickelt. Im ersten Schritt wurde eine umfassende Energiebilanz erstellt, die die Energieverbräuche in den Bereichen Mobilität, Strom und Wärme erfasst. Dabei wurde eine Vielzahl von Energieträgern berücksichtigt, darunter Erdgas, Benzin, Diesel, Strom sowie Biomasse und Biogas. Die jährlichen Treibhausgasemissionen belaufen sich derzeit auf fast 203.000 Tonnen CO2-Äquivalent, was pro Einwohner einen Ausstoß von etwa 9,26 Tonnen bedeutet. Ein besonders drängendes Problem, denn die Jahresmitteltemperatur in der Region stieg zwischen 1951 und 2019 bereits um 1,8 °C.

Ein Maßnahmenkatalog umfasst insgesamt 32 Maßnahmen, die unter Einbeziehung von Stadtverwaltung, Stadtratsbeschlüssen sowie Bürgerfeedback und Expertenmeinungen formuliert wurden. Besonders hervorzuheben sind drei große Maßnahmen, die als Leuchttürme fungieren sollen: Die Steigerung der regionalen regenerativen Energieerzeugung durch das Projekt „Stromautarkie Kitzingen“, die kommunale Wärmeplanung mit einer Förderbewilligung bis Ende 2025, sowie der bereits gestartete Weg zur treibhausgasneutralen Stadtverwaltung.

Fortschritte und Herausforderungen

Die Stadt verfolgt zudem aktiv Projekte im Bereich Windenergie, in dem Kitzingen seit Mai 2023 im Programm der Windkümmerer aktiv ist. Geplant sind zwei Windvorranggebiete im Stadtgebiet und der Ausbau der Photovoltaik wird durch die Teilnahme am Wattbewerb überwacht. Kürzlich belegte Kitzingen den 28. Platz von 255 Teilnehmern. Zudem wird die Stadt während des dritten Kitzinger Stadtradelns vom 27. Juni bis zum 17. Juli 2025 Daten sammeln, die in die zukünftige Radwegeplanung einfließen.

Die Forschung zum Klimawandel und seinen Auswirkungen zeigt, dass steigende Temperaturen und extreme Wetterereignisse unser aller Realität sind. Diese Aspekte machen die Notwendigkeit klar, Treibhausgase zu vermeiden und anpassungsfähige Lösungen zu entwickeln. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat eine breite Agenda gesetzt, die auch Kitzingen betreffen könnte, indem wirksame lokale Klimainformationen bereitgestellt werden und somit die Planungen und Entscheidungen auf politischer Ebene unterstützt werden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Kitzingen geht proaktiv die Herausforderungen des Klimawandels an, und mit einer gut durchdachten Kombination aus Forschung, Energiepolitik und Bürgerbeteiligung soll ein Beitrag zur Verbesserung unserer Lebensqualität und zur Erhaltung der Umwelt geleistet werden. Der Weg ist klar, und wie wir alle wissen, „wer nicht wagt, der nicht gewinnt“.

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OrtKitzingen, Deutschland
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