Siegen-Wittgenstein: Nur hier wächst der Wald gegen die Klimakrise!
Siegen-Wittgenstein verzeichnet einen beeindruckenden Waldanteil von 71 % und steht vor Herausforderungen durch Klimawandel und Schädlinge.

Siegen-Wittgenstein: Nur hier wächst der Wald gegen die Klimakrise!
In Siegen-Wittgenstein wird Wald großgeschrieben! Mit beeindruckenden 71 % bewaldeter Fläche übertrifft der Kreis alle anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen, wie radiosiegen.de berichtet. Insgesamt umfasst die Waldfläche hier etwa 80.400 Hektar, was pro Einwohner etwa 2.930 Quadratmeter bedeutet. Ein Großteil dieser Waldflächen ist in privatem Besitz und weist einen Nadelwaldanteil von 43 % auf, was deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 31 % liegt.
Doch es gibt auch Schattenseiten: Die aktuelle Waldinventur zeigt Veränderungen, die zum Teil beunruhigend sind. Zwischen 2012 und heute hat der Nadelbaumanteil aufgrund von Stürmen und dem gefürchteten Borkenkäfer stark gelitten. Trotz dieser Rückgänge bleibt Siegen-Wittgenstein im Vergleich stabiler als andere Regionen NRWs. So sind im Ruhrgebiet nur 22 % und im Münsterland sogar nur 17 % der Flächen bewaldet.
Das Beispiel im Kontext der Klimakrise
Der Wald in Siegen-Wittgenstein ist nicht nur ein wichtiges Naturgut, sondern auch ein Indikator für die Auswirkungen der Klimakrise. Laut decarbonize-siegen.de haben Extreme wie die Dürrejahre seit 2018 und der Borkenkäferbefall zu einem drastischen Wandel der Wälder geführt. Zwischen 2018 und 2021 verloren die Wälder mehr als 15.000 bis 20.000 Hektar, was einem Viertel der ursprünglichen Fläche entspricht. Über sechs Millionen Festmeter Holz mussten geschlagen werden, um die Schäden in den betroffenen Arkaden zu beheben.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es viele Initiativen zur Aufforstung. Hierbei setzt man auf eine Mischung von Baumarten, um ökologische Vielfalt und Stabilität zu fördern. Gleichzeitig werden „Unterbrecherstreifen“ aus Laubbäumen gepflanzt, um zukünftige Schädlingsbefälle zu verhindern. Dies geschieht nach dem Vorbild des Lübecker Stadtwaldes, der seit über 25 Jahren einen naturnahen Waldbauansatz verfolgt.
Die Herausforderung der Aufforstung
Doch dies ist kein leichtes Unterfangen. Finanzielle Mittel und eine gesicherte Blaupause für Aufforstungsprojekte fehlen. Der Wald muss sich an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anpassen, was bedeutet, dass auch schneller wachsende Nadelbäume und langsam wachsende Laubbäume in die Aufforstungsstrategien integriert werden. Einige Flächen werden der Natur überlassen, um sich selbst zu erholen, was jedoch die Gefahr birgt, dass sie dadurch schneller austrocknen.
Die Vereinbarkeit von Waldwirtschaft und Naturschutz bleibt eine zentrale Herausforderung. Ziel ist es, einen Wald zu schaffen, der nicht nur Holz liefert, sondern auch Biodiversität erhöht und stabiler auf klimatische Veränderungen reagiert. Das ist ein Balanceakt, den dieRegion Siegen-Wittgenstein mit viel Engagement angeht.