Gewalt überschattet ersten CSD in Soest: 34-Jähriger festgenommen!

In Soest fand am 1. Juli 2025 die erste CSD-Parade statt, die von Gewalt gegen Teilnehmer überschattet wurde. Ein 34-Jähriger wurde festgenommen.

In Soest fand am 1. Juli 2025 die erste CSD-Parade statt, die von Gewalt gegen Teilnehmer überschattet wurde. Ein 34-Jähriger wurde festgenommen.
In Soest fand am 1. Juli 2025 die erste CSD-Parade statt, die von Gewalt gegen Teilnehmer überschattet wurde. Ein 34-Jähriger wurde festgenommen.

Gewalt überschattet ersten CSD in Soest: 34-Jähriger festgenommen!

Am vergangenen Wochenende fand in Soest eine Premiere statt: Der erste Christopher Street Day (CSD) wurde gefeiert und zog über 1.100 Teilnehmer an, die sich für die queere Vielfalt und gegen Diskriminierung stark machten. Doch dieses friedliche Fest wurde von einem brutalen Vorfall überschattet. Ein 34-jähriger Mann aus Soest ließ seine Aggressionen gegen die LGBTQ-Community freien Lauf und griff gleich mehrere CSD-Teilnehmer an, berichtet Ausblick am Hellweg.

Der erste Angriff ereignete sich am Samstagabend gegen 20:44 Uhr in der Brüderstraße, in unmittelbarer Nähe zum Marktplatz. Der Täter beleidigte zwei 22-Jährige, einen Mann und eine Frau aus Lippstadt, die offensichtlich an der Parade teilnahmen. Der Mann trat der Frau gegen die Hüfte und schlug ihr am Arm, bevor er mit seinem Fahrrad in Richtung Marktplatz flüchtete. Die Polizei nahm die Anzeigen wegen Beleidigung und Körperverletzung auf, konnte den Täter jedoch nicht mehr am ursprünglichen Tatort antreffen. Um kurz nach 21:00 Uhr gab es dann einen weiteren Vorfall am Kungelmarkt, wo derselbe Mann erneut aktiv wurde. Diesmal versuchte er, einer 24-jährigen Frau aus Hagen die Tasche zu entreißen und schlug ihr dabei gegen den Nacken.

Zügige Festnahme des Täters

Dank einer präzisen Beschreibung der Opfer konnte der Täter recht schnell identifiziert und an seiner Wohnanschrift vorläufig festgenommen werden. Er ist der Polizei bereits bekannt und äußerte während der Vernehmung eine negative Haltung gegenüber der LGBTQ-Szene. Die Polizei leite die Ermittlungen ein, da die Angriffe am CSD nicht nur isoliert betrachtet werden sollten. Laut WDR sind derartige Vorfälle, die eine Hasskriminalität gegen die queere Gemeinschaft darstellen, in den letzten Jahren in Deutschland angestiegen.

Nach Angaben des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD) ist die Hasskriminalität eine der massivsten Ausdrucksformen von Queerfeindlichkeit und betrifft nicht nur Einzelpersonen, sondern zielt oft auf ganze Gruppen ab. Lesbische, schwule, bisexuelle und trans Personen sind im öffentlichen Raum häufig gefährdet, Gewalt zu erfahren. Der Anstieg von Straftaten, die gegen LSBTIQ*-Personen begangen werden, zeigt, dass solche Angriffe nicht die Ausnahme, sondern eine besorgniserregende Regelmäßigkeit geworden sind, so der LSVD. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 1.785 Straftaten gegen LSBTIQ*-Personen dokumentiert, ein klarer Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, wie lsvd.de berichtet.

Gesellschaftliches Klima und nächste Schritte

Die oben genannten Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Gefahren, denen die LGBTQ-Community ausgesetzt ist. Sichtbare Zeichen der Zugehörigkeit, wie historische Paraden und Drag-Queens, können vermeintliche Gewalttäter anstacheln. Der Vorfall in Soest ist ein alarmierendes Beispiel für die Verunsicherung, die solche Angriffe in der Gemeinschaft hervorrufen. Die Dunkelziffer queerfeindlicher Straftaten ist hoch, da viele Betroffene aus Scham oder Angst vor Diskriminierung keine Anzeige erstatten.

Die Innenministerien in Deutschland arbeiten daran, eine gemeinsame Strategie zur Bekämpfung von Hasskriminalität zu entwickeln, doch es bleibt abzuwarten, wie wirksam diese Maßnahmen sein werden. Der CSD in Soest erstrahlte durch seinen Auftakt in bunten Farben der Vielfalt, doch die düstere Realität der Gewalt erinnert uns daran, dass noch viel zu tun ist, um ein sicheres Umfeld für alle zu schaffen.