Solingen sucht neuen Beigeordneten: Wer folgt Dagmar Becker?

Dagmar Becker tritt Ende Januar 2025 als Beigeordnete für Schule, Sport und Kultur in Solingen zurück. Die Stadt sucht nun eine Nachfolge.

Dagmar Becker tritt Ende Januar 2025 als Beigeordnete für Schule, Sport und Kultur in Solingen zurück. Die Stadt sucht nun eine Nachfolge.
Dagmar Becker tritt Ende Januar 2025 als Beigeordnete für Schule, Sport und Kultur in Solingen zurück. Die Stadt sucht nun eine Nachfolge.

Solingen sucht neuen Beigeordneten: Wer folgt Dagmar Becker?

Der politische Wechsel in Solingen steht kurz bevor: Dagmar Becker, die Dezernentin für Jugend, Schule, Sport und Kultur, wird Ende Januar 2026 in den Ruhestand treten. Dies geschieht nur zwei Monate vor ihrem 65. Geburtstag, und wie das Solinger Tageblatt berichtet, erfolgt der Rücktritt auf eigenen Wunsch und aus politischen Gründen. Becker, die seit 2016 im Amt ist, hat sich in ihrer Zeit als Stadtdirektorin und Frontfrau der Grünen besonders für die Bereiche Kita-Ausbau, Theaterentwicklung und kulturelle Initiativen verdient gemacht.

Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger oder einer geeigneten Nachfolgerin hat bereits begonnen. Der Stadtrat von Solingen wird Anfang Juli 2025 über eine Stellenausschreibung entscheiden. Interessanterweise haben die Grünen das Vorschlagsrecht für die Nachfolge inne und beabsichtigen, einen geeigneten Kandidaten oder eine Kandidatin dem Stadtrat zur Wahl vorzuschlagen. Ruth Fischer-Bieniek, die Fraktionssprecherin der Grünen, ist zuversichtlich, dass ein neuer Beigeordneter noch vom alten Stadtrat vor dessen letztem Treffen am 9. Oktober gewählt werden kann.

Politische Umstände und Herausforderungen

Dagmar Becker, die einzige Frau im Verwaltungsvorstand, sieht sich zum Hintergrund ihres Rücktritts auch mit einem Rechtsgutachten konfrontiert. Dieses befasste sich mit Anwaltskosten im Zusammenhang mit der so genannten Schleuser-Affäre, die Vorwürfe der Untreue aufwarf, jedoch ohne Konsequenzen für Becker ausgingen, da die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen musste. Dieses Vorgehen hat dazu geführt, dass sie sich zu Unrecht an den Pranger gestellt fühlt, was das Vertrauensverhältnis zur CDU stark belastet.

Die kommende Wahlperiode des neu gewählten Stadtrates beginnt im November, und bis dahin hofft Fischer-Bieniek auf eine breite Mehrheit für ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin. Auch CDU-Vertreter Daniel Flemm äußerte, dass er das Vorschlagsrecht der Grünen nicht infrage stelle, jedoch eine Diskussion über den Zeitplan anstoßen möchte. Jan Welzel, der dienstälteste Beigeordnete, wird bereits als möglicher Nachfolger für die Stadtdirektoren-Funktion gehandelt.

Dagmar Beckers Karriere im Überblick

Becker, geboren am 25. März 1961 in Solingen, hat eine überaus beeindruckende Karriere vorzuweisen. Nach ihrem Studium der Sozialarbeit und Diplom-Pädagogik machte sie sich in verschiedenen Rollen in der Stadtverwaltung einen Namen, darunter als Gleichstellungsbeauftragte und Fachbereichsleiterin im Bereich politische und kulturelle Bildung. Unter ihrer Leitung wurden bedeutende Projekte wie der Neubau des Familienbades Vogelsang und umfangreiche Investitionen in die Solinger Schullandschaft realisiert, was ihre spürbare Handschrift hinterlässt.

Ihre seit 2007 andauernde Zugehörigkeit zu den Grünen und ihr Engagement in der kommunalen Gleichstellungspolitik spiegeln sich in ihren vielfältigen Aktivitäten wider. Die Bundesregierung selbst hat die Relevanz des Themas Gleichstellung erkannt und ein Aktionsprogramm ins Leben gerufen, das Unterstützung für Frauen in der Kommunalpolitik bietet. Informationen zu den Zielen und Maßnahmen dieses Programms sind beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu finden.

Aktuell bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Solingen nach Beckers Rücktritt entwickeln wird. Als engagierte Schwimmerin und familienorientierte Persönlichkeit hinterlässt Dagmar Becker nicht nur in der Kommunalpolitik, sondern auch im sozialen Engagement ihrer Heimatstadt einen bleibenden Eindruck.