Pflegemesse in Werne: Fachkräfte dringend gesucht – so wird geholfen!

Pflegemesse in Werne: Fachkräfte dringend gesucht – so wird geholfen!
Heute, am 9. Juli 2025, fand auf dem Kirchplatz in Werne die bereits dritte Pflegemesse des Kreises Unna statt, die in diesem Jahr erneut auf reges Interesse stieß. Knapp 20 Aussteller gaben Einblick in die aktuellen Weiterbildungs- und Stellenangebote in der Pflege. Unter den Anwesenden waren prominente Gesichter wie Landrat Mario Löhr, die stellvertretende Bürgermeisterin Marita Funkhoff und weitere Vertreter aus der Politik und Arbeitsverwaltung, die die Bedeutung dieser Messe hervorhoben und lobten.
Landrat Löhr betonte die Dringlichkeit eines gut ausgebildeten Pflegepersonals, vor allem angesichts des prognostizierten Anstiegs des Personalbedarfs in den kommenden Jahren. An der Messe nahmen zahlreiche regionale Pflegeeinrichtungen und Weiterbildungsträger teil, was zeigt, wie wichtig ortsnahe Informationen für Arbeitssuchende sind. Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm, stellte fest, dass die Messe eine wertvolle Plattform für Pflegekräfte und Pflegeübernahme darstellt. Marita Funkhoff ermutigte die Besucher, die vielfältigen Angebote zu nutzen und sich über die Karrieremöglichkeiten in der Pflegebranche zu informieren.
Fachkräftemangel im Fokus
Ein zentrales Thema der Messe war der Fachkräftemangel, der in Deutschland schon seit Jahren besprochen wird. Im Jahr 2022 war ein Defizit von 35.000 Pflegekräften verzeichnet worden und Experten erwarten, dass innerhalb von zehn Jahren mindestens 90.000 Fachkräfte fehlen werden. Laut pflegemarkt.com könnte eine schnellere Anerkennung von ausländischen Pflegekräften eine Lösung bieten, da nur 7 % der Anträge auf Anerkennung bewilligt werden und die Bearbeitung bis zu zwei Jahre dauern kann.
Das Problem wird verschärft durch eine sinkende Anzahl an neuen Ausbildungsverträgen in der Pflege. So gab es im Ausbildungsjahr 2022 einen Rückgang von 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies liegt wohl auch daran, dass sich potenzielle Bewerber viele Fragen zu den schwierigen Bedingungen im Pflegeberuf stellen. Auch die Integration ausländischer Pflegekräfte erfordert große Anstrengungen und oft sind diese mit Anfeindungen konfrontiert, wie Berichte zeigen.
Anforderungen und Hindernisse
Während des Fachforums auf der Messe wiesen Experten auf die strengen Kriterien für die Anerkennung ausländischer Abschlüsse hin. Es sind umfangreiche Nachweise erforderlich, darunter Identitätsausweise, ärztliche Bescheinigungen und Ausbildungsnachweise. Beispiele aus der Praxis, wie die von Henrietta und Asya, verdeutlichten die Herausforderungen, die viele ausländische Pflegekräfte durchleben müssen, bevor sie in ihrem Beruf arbeiten können. Henrietta zum Beispiel wartet bereits seit vier Jahren auf die Anerkennung ihrer Qualifikationen.
Die Messe bot nicht nur Raum für Informationen, sondern regte auch zum Dialog über notwendige Maßnahmen an. Angelika Chur, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Inklusion und Familie, unterstrich, wie wichtig es ist, Pflegemessen regional zu veranstalten, um den direkten Kontakt zwischen Arbeitgebern und Arbeitssuchenden zu fördern. Dies könnte dazu beitragen, die Türen für internationale Fachkräfte zu öffnen und eine Willkommenskultur zu etablieren.
Die heutige Pflegemesse war ein Schritt in die richtige Richtung, um den Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren zu unterstützen und dringend benötigte Fachkräfte in der Pflege zu gewinnen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, und wer die Chance ergreift, wird möglicherweise bald Teil eines bedeutenden Sektors werden, der in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird.
Weitere Informationen zu Pflegeberufen und Unterstützungsmöglichkeiten gibt es in den regionalen Agenturen für Arbeit, wo Jobcenter-Kunden sich auch direkt beraten lassen können.