Prüfung der Kaufhof-Zentrale: Enorme Kosten und politische Bedenken!

Prüfung der Kaufhof-Zentrale: Enorme Kosten und politische Bedenken!
Die Entscheidung der Stadt Köln, die ehemalige Kaufhof-Zentrale in der Innenstadt anzumieten, sorgt derzeit für reichlich Diskussionen. Die Anmietung, die zunächst als ein großes Projekt vielversprechend schien, wird nun offiziell vom städtischen Rechnungsprüfungsamt (RPA) unter die Lupe genommen. Dies geschah auf Drängen der Fraktionen von Grünen, SPD, Linken und Volt, die Bedenken äußerten, dass die Abläufe möglicherweise nicht korrekt waren und dass die politischen Gremien nicht ausreichend informiert wurden. Hierzu berichtet die Rundschau Online.
Die Prüfung soll bis zur letzten Stadtratssitzung vor der Kommunalwahl am 4. September abgeschlossen sein. Ralf Unna, Grünen-Ratsherr, hat sogar über eine mögliche Abwahl des Baudezernenten Markus Greitemann nachgedacht, sollte sich herausstellen, dass dieser den Rat möglicherweise angelogen hat. CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau hingegen sieht diese Forderung eher als Wahlkampfmanöver.
Ein Mietvertrag ohne klaren Plan
In der Zwischenzeit hat die Stadt Köln bereits einen Mietvertrag mit dem Vermieter Swiss Life unterzeichnet, der rund 40.000 Quadratmeter Bürofläche für 25 Jahre umfasst. Überraschen dürfte, dass die Verwendung des Gebäudes vor der Vertragsunterzeichnung nicht festgelegt wurde. Erst nach der Unterzeichnung fanden Workshops zur Nutzerplanung statt, was vieles in der Stadtpolitik in Zweifel zieht. Hierzu merkt die Kölner Stadt-Anzeiger an, dass es in der privaten Wirtschaft üblich ist, derartige Punkte im Voraus zu klären.
Ein weiteres Problem scheint die Kostenkontrolle zu sein. Die Stadt Köln hat keine Sicherheit über die Umbaukosten, die auf rund 120 Millionen Euro geschätzt werden. Diese unklare Finanzierungsstruktur führt zu Verwirrung und sorgt für Irritationen in der Politik. Ursprünglich war im Mietvertrag ein Budget von nur 27 Millionen Euro für den Umbau vorgesehen. Die SPD spricht von vielen Ungereimtheiten, die grundlegende Fragen zur Planung und zur Kostenstruktur aufwerfen.
Im Fokus der Kritik
Die Ratsmehrheit, die aus Union, Grünen und Volt besteht, könnte durch die Prüfungen in ihrer Stabilität gefährdet werden. Christiane Martin, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, fordert eine umfassende Offenlegung aller Fakten zur Anmietung, während Markus Greitemann gelassen bleibt und überzeugt ist, dass die Prüfung seine Entscheidungen bestätigen wird.
Ein weiteres Beispiel für die chaotische Planung stellt die ursprünglich vorgesehene Interims-Feuerwache dar, die in der Kaufhof-Zentrale untergebracht werden sollte. Der Plan wurde jedoch verworfen, und die Kosten für den Bau an einem anderen Standort sind mittlerweile auf 26,5 Millionen Euro gestiegen. Zuvor waren Kosten für die Feuerwehr von 19,7 Millionen Euro auf 35 Millionen Euro erhöht worden, was das ohnehin komplexe Szenario noch verworrener macht.
Mit diesen Entwicklungen ist klar, dass den Kölner:innen noch einige Entschlüsse bevorstehen, und die bevorstehende Prüfung könnte entscheidende Konsequenzen für die städtische Politik und die Planungssicherheit in der Metropole haben.